Die Bank-Austria-Gruppe, der die Turbulenzen an den internationalen Finanzmärkten im vergangenen Jahr hart zugesetzt hatten, ist heuer wieder auf den Erfolgspfad zurückgekehrt. War der | Jahresüberschuss 1998 aufgrund stark gestiegener Risikovorsorgen von 5,6 Mrd. auf 3,9 Mrd. Schilling zurückgegangen, brachte 1999 wieder einen deutlichen Anstieg.
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Wie das Vorstandsteam der größten Bankengruppe Österreichs gestern, Montag, in der traditionellen Weihnachtspressekonferenz bekanntgab, wurde nach vorläufigen Zahlen · diesmal erstmals
nach International Accounting Standards (IAS) · ein Überschuß von 7 Mrd. Schilling erwirtschaftet. Welche Steigerung dies nun zu 1998, als noch nach HGB bilanziert wurde, tatsächlich ausmachte, werde
erst von den Wirtschaftsprüfern errechnet, hieß es.
Gemäß IAS lag der Jahresüberschuß 1998 aber um bis zu 1,5 Mrd. Schilling unter dem HGB-Wert. Laut BA-Vorstand Franz Zwickl werde der Gewinn je Aktie 60 Schilling betragen. Für 2001 hat sich die Bank
ein Ziel von 80 Schilling Gewinn je Aktie gesetzt.
BA-Generaldirektor Gerhard Randa hofft, daß es sich bei 1998 um ein "Ausnahmejahr" gehandelt hat. Heuer konnten die Risikokosten jedenfalls kräftig gesenkt werden. 1998 hatte sich der
Risikovorsorgebedarf wegen der Rußlandkrise von 5,4 Mrd. auf auf 11,2 Mrd. Schilling erhöht, für heuer geht man in der Bank Austria von rund 5 Mrd. Schilling aus.
Plus 10% im
Auslandsgeschäft
Eine "schöne Bescherung" · und zwar im wörtlichen Sinn · lieferte dem Konzern heuer auch die für das internationale Geschäft der Bank Austria zuständige BA/CA-I. Wie der für das Auslandsgeschäft
verantwortliche BA-Vorstand Alarich Fenyves berichtete, werde das Betriebsergebnis der BA/CA-I um 10% über dem Vorjahreswert von 3,5 Mrd. Schilling zu liegen kommen. Das Institut,
das weiterhin nach HGB bilanzieren wird, liegt in der Region Ost- und Mitteleuropa auf Platz zwei unter den internationalen Banken.
Wie berichtet wird die Bank Austria bis Ende des Jahres Immobilien im Volumen von 6 Mrd. Schilling in eine Tochtergesellschaft einer von der Bank unabhängigen Privatstiftung ein. Als Gegenleistung
erhält sie ein Genußrecht. Dieser Deal sei "mehr als einwandfrei und ordentlich abgelaufen", wies Vorstand Zwickl den Vorwurf der "Bilanzkosmetik" zurück. Eingebracht werden nur Immobilien des BA-
Teilkonzerns, also ohne Creditanstalt (CA). Noch keinen Käufer hat die Bank Austria für ihren Anteil an der Lenzing AG gefunden. Vor einem Monat seien der ehemalige VA-Tech-Vorstand Helmut Hamminger
und ein Vertreter einer US-Fondsgesellschaft bei ihm vorstellig gewesen. Bisher habe er aber noch kein konkretes Angebot erhalten, sagte Randa.