Chefökonom Stefan Bruckbauer rechnet aber nur über die Wintermonate mit einem leicht rückläufigen BIP.
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Die Stimmung in der heimischen Wirtschaft hat sich zuletzt weiter verschlechtert. Im Oktober fiel der von der Bank Austria regelmäßig erstellte Konjunkturindikator für Österreich auf minus 3,0 Punkte, womit er bereits den vierten Monat in Folge im negativen Bereich lag. Stefan Bruckbauer, Chefökonom der Wiener Großbank, erklärt dazu in einer Aussendung vom Dienstag: "Nach der Unterbrechung des Wirtschaftsaufschwungs bestätigt die erneute Verschlechterung infolge der Energiekrise die Annahme, dass sich die österreichische Wirtschaft nun unmittelbar am Beginn einer Rezession befindet." Das Tempo des Rückgangs des Konjunkturklimas habe sich im Oktober jedoch verlangsamt.
Bruckbauer rechnet zwar weiterhin mit einer schrumpfenden Wirtschaftsleistung in Österreich. "Aber durch die allmähliche Stabilisierung der Konjunkturstimmung sehen wir unsere Einschätzung bestätigt, dass die Rezession mild und relativ kurz ausfallen wird", so der Konjunkturexperte. Nur über die Wintermonate sei eine leicht rückläufige Wirtschaftsentwicklung zu erwarten.
Nur Mini-Wachstum 2023
Getrübt sei die Stimmung vor allem in der exportorientierten Industrie, sagt Bruckbauer weiter. Belastungsfaktoren seien die gedämpfte Weltkonjunktur, rückläufige Auftragseingänge, nur langsam abnehmende Lieferengpässe, der Fachkräftemangel, hohe Lohnforderungen sowie die Sorgen um hohe Energiekosten. Im Bau- und im Dienstleistungssektor habe die Zuversicht dagegen vor allem dank besserer Stimmung der Verbraucher zugenommen.
Bis Jahresende 2022 dürfte sich das österreichische Bruttoinlandsprodukt (BIP) "deutlich abschwächen". Für das Gesamtjahr bleibe trotzdem ein Wachstum von 5,3 Prozent übrig, so Bruckbauer. Für 2023 sieht der Bankökonom allerdings nur noch ein winziges BIP-Plus von 0,4 Prozent. (kle)