Insgesamt seien bereits rund 11 Mrd. Euro über Banken und Postämter verteilt, rund 75% des gesamten österreichischen Bargeldumlaufes, zeigte sich Walter Rothensteiner, Generaldirektor der Raiffeisen Bankengruppe (RZB), am Freitagabend vor Journalisten zufrieden.
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Bis Jahresende sollten davon etwa 7 Mrd. Euro an Unternehmen verteilt sein. Außerdem erwartet der RZB-Chef den Verkauf von 6 Mill. Startpaketen an Private, was einen Wert von 87,2 Mill. Euro repräsentiere. In der gesamten Umstellung sehe er keine Probleme, schließlich gebe es den Schilling ja auch noch weitere zwei Monate als Zahlungsmittel, so Rothensteiner.
Größere Probleme sieht er durch Basel II, die Neuregelung der Eigenkapitalunterlegungsvorschriften. Die Grundidee dahinter, nämlich die vergebenen Kredite mit je nach Risikograd unterschiedlich hohem Eigenkapitalausmaß zu unterlegen, sei zwar begrüßenswert, es dürfe allerdings zu keinen Wettbewerbsverzerrungen kommen. Außerdem sei die Differenzierung "zwischen guten und schlechten Kunden nicht bösartig, aber bisher halt nicht üblich gewesen".
Da Basel II auf den US-Markt abgestimmt sei, wo sehr viele Großunternehmen tätig seien, müsste es in Europa aber u. a. Erleichterungen für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) geben, ebenso für kleinere Banken, da der Verwaltungsaufwand für diese kaum zu bewältigen sei. so Rothensteiner.
Auch RZB-Vorstandsmitglied Karl Sevelda sieht in Basel II grundsätzlich einen Schritt in die richtige Richtung, weil da damit Risiken und Kosten besser eingeschätzt werden könnten. Das dritte Konsultationspapier im Frühjahr 2002 erwarte man jedenfalls schon mit Spannung.