Für Marcel Koller steht gegen Kasachstan der Bewährung erster Teil auf dem Programm.
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Es ist schon erstaunlich, was Marcel Koller in seiner nunmehr einjährigen Amtszeit vollbracht hat: Plötzlich ist da so etwas wie taktische Ordnung im Nationalteam, plötzlich ordnen sich die angeblich Schwererziehbaren der Mannschaft unter, die anfangs (gelinde gesagt) skeptische Stimmung ihm gegenüber hat sich ins Positive gewandelt und ein leichter Anflug von Euphorie das Fußball-Land erfasst. Doch genau so eine Konstellation birgt auch Gefahren.
Koller ist klug genug, das zu wissen. Die guten Ansätze müssen erst einmal zu Automatismen werden, und die wahren Prüfungen sind nicht die Spiele gegen Deutschland. Es sind die Spiele, in denen man nicht im besten Fall punkten kann, sondern in denen man es muss, wenn man zu einer WM-Endrunde will. Der Bewährung erster Teil steht nun mit dem Auswärtsmatch gegen Kasachstan bevor. Auch wenn die Verantwortlichen nun verständlicherweise den Druck von den Spielern nehmen, Präsident Leo Windtner davon spricht, dass man drei Punkte nicht einfach so fordern könne, wäre dies nicht nur für die Qualifikationstabelle, sondern vor allem die positive Stimmung, die sich Koller und das Team nach Jahren der öffentlichen Nörglerei mühsam erarbeitet haben, von eminenter Bedeutung. Schließlich kann das alles schneller wieder weg sein, als es gekommen ist. Schlag nach bei den Deutschen. Denen reicht schon ein 2:1 gegen Österreich, um in Panik zu verfallen.