Der tschetschenische Terrorist Shamil Bassajew, der die Verantwortung für das Blutbad in der Schule in Beslan im September übernommen hat, droht in einem TV-Interview mit weiteren Schlägen gegen zivile russische Ziele.
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In seinem ersten Interview seit dem Blutbad zeigte Bassajew laut der britischen "Times" Reue über die vielen Opfer des Beslan-Geiseldramas, gab aber den Russen die Mitschuld an dem schrecklichen Ende mit mindestens 344 Toten. Er hätte nicht gedacht, dass die russische Führung bereit sei, den Tod so vieler Kinder in Kauf zu nehmen. Man plane jedoch "weitere Aktionen des Typs Beslan für die Zukunft, weil wir dazu gezwungen sind". Er werde der russischen Regierung keine Chance für eine "unblutige Lösung" der Belagerung Tschetscheniens geben und sie zwingen den "Völkermord an den Tschetschenen" zu beenden. Verhandlungen werde es nur geben, wenn sich die Russen aus Tschetschenien zurückzögen.
Das Interview, das gestern Abend auf "Channel 4" ausgestrahlt werden sollte, war erst nach monatelanger Vorbereitung und über zahlreiche Vermittler entstanden.
Der Rebellen-Website "Kavkazcenter" zufolge soll dagegen vom tschetschenischen Untergrundpräsidenten Aslan Maschadow eine einseitige Waffenruhe für Tschetschenien für Februar ausgerufen worden sein, der sich Bassajew angeschlossen hätte.