Zum Hauptinhalt springen

Batgirl flattert ins Finanzamt

Von Christina Böck

Kommentare

Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 2 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Am Mittwoch wurde bekannt, dass der Film "Batgirl" nicht veröffentlicht werden wird. Weder im Kino noch auf irgendeiner Streaming-Plattform wird zu sehen sein, was nun ohnehin schon 70 Millionen Dollar gekostet hat. So etwas kommt praktisch nie vor. Man wird doch neugierig, was die Filmfirma Warner bewogen hat, den komplett fertig abgedrehten Film einzustampfen. Laut Medienberichten sollen es Probevorstellungen vor einem wenig begeisterten Publikum gewesen sein. Das klang gleich ein wenig seltsam. Denn dass ein Film, zumal ein Superheldenfilm, schlecht ist, hat die Verantwortlichen nachweislich noch nie dazu bewogen, ihn in die Tonne zu treten. Da wurde dem Publikum schon so einiges zugemutet.

Warner hat noch einen weiteren Film, der so gut wie fertig war, eingestellt: die Fortsetzung von "Scooby Doo". Im Netz kursiert die Theorie, dass die beiden Filme einer Einsparungsmaßnahme zum Opfer gefallen seien. Wie das, denkt sich der naive Kinofreund, das Produktionsbudget ist ja schon weg, und die Verbreitung auf einem hauseigenen Streamingportal kann ja nicht so viel kosten? Stimmt, denn es soll um eine fette Steuerabschreibung gehen, die mit dem Firmenumbau - Warner wurde kürzlich zu Warner Discovery - möglich wäre. Das macht die Aktion noch ein bisschen zynischer. Aber vielleicht hat der neue Warner-Chef auch die Batman/Batgirl-Fans ein bisschen unterschätzt. Schlechtes Image kann einem noch schlechter bekommen als das Finanzamt.