Die internationale Konjunkturabflachung hat vor allem negative Auswirkungen auf die österreichische Bauwirtschaft. Ende April waren 22.000 Bauarbeiter arbeitslos, für 2002 werden 34.100 Arbeitslose in der Baubranche prognostiziert. Da vor allem der Hochbau darnieder liegt, plädierte Wifo-Chef Helmut Kramer gestern beim Konjukturgipfel der Regierung für die Sanierung von alter Bausubstanz. In Salzburg fand Montagabend eine Bau-Enquete des Landes statt.
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Die Regierung hat gestern beschlossen, kurzfristig 3 Mrd. Schilling (218 Mill. Euro) für Bauprojekte mobilisieren zu wollen, davon zusätzlich 2 Mrd. im Straßenbau und rund 940 Mill. Schilling im Hochbau, die schon für bestimmte Kulturbauten freigegeben seien.
Sanierungsmaßnahmen alter Bausubstanz würden der angeschlagenen Branche helfen, würden Energiekosten senken und nützten obendrein der Umwelt, sagte Kramer. Diese Arbeiten könnten zudem privat finanziert werden, daher sei kein staatliches Geld notwendig. Für die dramatische Lage am Bau, der traditionell im Winter sein Tief erlebe und nun auf eine neue Arbeitslosigkeit zusteuere, sei dies zu spät. IHS-Chef Bernhard Felderer rät zwar auch zu Investitionen im Hochbau - etwa bei den Bahnhöfen - stellt aber auch die Frage, ob die "überdimensionierte" Bauwirtschaft in ihrer derzeitigen Strukturkrise stützen müsse.
Im Land Salzburg will man der Baumisere durch vorgezogene Schul- und Kindergartenneubauten begegenen, vom Bund erwartet sich Salzburg den Ausbau diverser Infrastrukturprojekteund steuerliche Anreize für die Wirtschaft.