Das Baugewerbe startet eine Initiative gegen Schwarzarbeit. | Damit soll einerseits das Unrechtsbewusstsein von Unternehmern und Kunden verstärkt werden, andererseits fordern die Vertreter der Bundesinnung Bau auch von politischer Seite eine Verstärkung der Maßnahmen gegen die Schattenwirtschaft.
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Rund 8,6 Mrd. Euro werden von Österreichs Bauwirtschaft jährlich umgesetzt und ungefähr noch einmal so viele im illegalen Bereich. Dem Staat, den Sozialversicherungen und der Bauarbeiterurlaubskassa entgehen durch die illegalen Praktiken jährlich rund 1 Mrd. Euro, schätzt Johannes Lahofer, Bundesinnungsmeister des Baugewerbes.
Vor allem durch die enge Zusammenarbeit von Behörden, durch verbesserte Kontrollen und steuerliche Anreize soll die illegale Bautätigkeit deutlich an Attraktivität verlieren, so die wesentlichesten Forderungen im dem 10-Punkte-Katalog. So müsse unter anderem der Informationsaustausch mit der Wiener Gebietskrankenkasse verbessert werden, sagte Franz Kurz von der zuständigen Sondereinsatzgruppe des Finanzministeriums. Eine gängige Praxis sei zum Beispiel, dass Arbeitnehmer am Vormittag bei der Sozialversicherung an- und am Nachmittag wieder abgemeldet werden. Bei Kontrollen auf den Baustellen würden die Anmeldebestätigungen vorgewiesen - dass die Arbeitnehmer schon wieder abgemeldet sind, lasse sich selbst durch einen Anruf bei der Gebietskrankenkasse nicht klären, da dies dort im Datensystem nach so kurzer Zeit noch nicht aufscheint. "Drei Wochen Verzögerung sind keine Seltenheit", bestätigt Kurz auf Anfrage. Die Innung tritt dafür ein, dass die Dienstgeber die Beschäftigten bereits vor dem Arbeitsantritt der Sozialversicherung melden müssen.