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Bauboom in Osteuropa sichert für Wienerberger Wachstum trotz US-Krise

Von Helmut Dité

Wirtschaft

Halbjahr mit Rekordzahlen. | Gewinnprognose deutlich angehoben. | Wien. "Wir brechen nicht in Panik aus - die USA haben Wachstumspotential und der Wohnbau dort wird wieder auf ein hohes Niveau zurückkehren. Die Frage ist nur, wann."


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Wienerberger-Vorstandschef Wolfgang Reithofer zeigte sich am Dienstag bei der Präsentation der Halbjahreszahlen des Ziegelkonzerns optimistisch, obwohl von jenseits des Atlantik nach wie vor keine guten Neuigkeiten kommen: Die National Association of Homebuilders (NAHB) prognostiziert mittlerweile für heuer einen Rückgang der amerikanischen Wohnbaugenehmigungen um mehr als ein Fünftel, die Wienerberger-Werke in den USA laufen derzeit nur mit zwei Dritteln ihrer Kapazität..

Trotz der drastischen Einbrüche in den USA - aber auch in Deutschland, wo der Wohnungsneubau nach Förderungskürzungen im zweiten Quartal auf den tiefsten Stand seit dem 2. Weltkrieg gesunken ist - bilanziert Wienerberger ein Rekordhalbjahr und hebt die Gewinnprognose für das Gesamtjahr deutlich an: Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibung (EBITDA) und der bereinigten Gewinn je Aktie soll "um zumindest 15 Prozent steigen", kündigte Reithofer an. Bisher hatte man ein Plus von jeweils 10 Prozent prognostiziert.

Grund dafür sind deutlich höhere Umsätze - plus 58 Prozent - und Gewinne - plus 130 Prozent - in Zentral- und Osteuropa. Der Bauboom dort geht ungebrochen weiter - "auf Basis echten Bedarfs, nicht spekulativ" - und "freut das Herz eines Baustoffproduzenten", so Reithofer. Vor allem die überaus hohe Nachfrage in Polen sorgte auch für höhere Auslastung der deutschen, tschechischen und ungarischen Werke.

Mehrere neue Werke

in Osteuropa

Ein Gutteil der für heuer insgesamt vorgesehenen Investitionen in Höhe von 500 Millionen Euro geht daher auch in den Ausbau von Kapazitäten in Osteuropa: In Rumänien geht Ende des Jahres ein neues Werk in Betrieb, in Bulgarien hat vor wenigen Tagen eine neue Produktion ihren Betrieb aufgenommen. Im nächsten Jahr sollen jeweils zwei weitere Werke in Polen und Russland dazu kommen.

Nachdem Wienerberger gleich zu Beginn des zweiten Halbjahres den britischen Ziegelkonzern Baggeridge, den kanadischen Kunststeinhersteller Arriscraft und die niederländische Pflasterklinkerfirma Korevaar übernommen hat, stehen vorerst keine weiteren Großakquisitionen auf dem Programm.

Auf Wachstumskurs bleibt man aber trotzdem: Als "Richtschnur" bekräftigte Reithofer eine durchschnittliche Steigerung des operativen Ergebnisses um jährlich 10 Prozent.