Eine günstige und sichere Form der Kapitalanlage ist das staatlich geförderte Bausparen. Etwa 5,2 Millionen Österreicherinnen und Österreicher haben derzeit einen Vertrag bei einer der fünf heimischen Bausparkassen laufen, und die Zahl der Neuverträge ist nach einem Einbruch im vergangenen Jahr heuer wieder steigend. Der in sechs Jahren angesparte Betrag kann, muss aber nicht, für ein Bauspardarlehen genutzt werden. In der Tat werden mit dem "Bausparer" gern Autos, Reisen, Einrichtungsgegenstände usw. finanziert.
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Die staatliche Prämie orientiert sich seit der Bausparreform 1998 an der Entwicklung des Kapitalmarktes. Vom Durchschnitt der Sekundärmarktrendite (SMR) vom letzten Quartal eines Jahres bis zum Ende des dritten Quartals des Folgejahres wird ein Viertel abgezogen und das Ergebnis um 0,8% erhöht. Für das Jahr 2000 ergab sich aufgrund des niedrigen Zinsniveaus somit eine Prämie von 3,5%, nach 4,5% im Jahr davor. Die gute Nachricht für alle Bausparer und solche, die es noch werden wollen: Für 2001 wird der staatliche Zuschuss voraussichtlich wieder auf 4,5% angehoben. Das ergibt bei einer höchstmöglichen Einzahlungssumme von 1.000 Euro oder 13.760 Schilling wieder eine Jahresprämie von 619 Schilling, nach zuvor 482 Schilling. Um die volle Bausparprämie auszunutzen, muss man monatlich 1.147 Schilling einzahlen.
Zusätzlich zur staatlichen Prämie, die KESt-frei ist, gibt es eine Grundverzinsung von der Bausparkasse. Diese beträgt derzeit 3%. Daraus ergibt sich eine ansehnliche Rendite (nach Abzug der Kapitalertragsteuer) von ungefähr 4,5%. Wird allerdings der Vertrag vorzeitig aufgelöst, muss die Prämie an den Finanzminister zurückgezahlt werden. Es sei denn, man kann plausibel nachweisen, dass sie widmungsgemäß verwendet wurde, z.B. für den Kauf eines Grundes oder einer Wohnung.
Im heurigen Herbst locken die Bausparinstitute wieder mit besonderen Angeboten. So zahlt etwa die s Bausparkasse ihren Stammkunden, die ihr Guthaben nach Ablauf der Sechs-Jahres-Frist für weitere drei Jahre binden und gleichzeitig einen neuen Vertrag abschließen, zu den 3% Zinsen p.a. zusätzlich für jedes Jahr auch einen "Treue-Bonus" von 1%. Neue Bausparkunden, die bis 31. Oktober 2000 einen Vertrag abschließen, werden mit doppelten Zinsen von 6% für ihr vom Eröffungungsdatum bis 31. Oktober 2001 angespartes Guthaben belohnt. Die Allgemeine Bausparkasse (ABV) zahlt allen, die einen neuen Bausparvertrag mit maximaler Prämienbegünstigung abschließen, den Differenzbetrag zwischen der Bausparprämie 1999 und jener von 2000 (ABV-Prämienbonus). Für Stammkunden mit ablaufenden Bausparverträgen oder Bindungserklärungen, die ihr Guthaben für zwei Jahre bei der ABV liegenlassen, erhalten dafür 3% Zinsen und einen Bonus von 100 Schilling je 10.000 Schilling Guthaben. Kunden mit Einmalerlägen ab 82.560 Schilling für sechs Jahre im Voraus erhalten zusätzlich zu den üblichen Zinsen und der Prämie einen Vorausbonus von 1.000 Schilling.
In der Raiffeisen Bausparkasse verweist man auf den Best-Zins-Bonus-Tarif, der das ganze Jahr über gilt. Die Bausparkasse Wüstenrot bietet für eine 2jährige Vertragsverlängerung zusätzlich zur Verzinsung von 2,25% p.a. einen einmaligen Zinsbonus, mit dem sich die Gesamtverzinsung auf 4% erhöht. Diese Aktion gilt für Veranlagungsguthaben von mindestens 25.000 bzw. höchstens 100.000 Schilling pro Person. Der Abschluss eines neuen, prämienbegünstigten Wüstenrot-Bausparvertrages ist eine weitere Voraussetzung, um dieses besondere Angebot nutzen zu können. Bei der LBA-Landesbausparkasse gibt es beim Neuabschluss eines Bausparvertrages einen "Scheck" über 250 Schilling in Form einer Gutschrift auf das Bausparkonto. Wer einen neuen Kunden wirbt, erhält nochmals 250 Schilling. Werben kann man bis zu drei neue Kunden.