Partner werden voraussichtlich nur mit höchstens fünf | | Wien. Offiziell hüllen sich die künftigen Bawag-Eigentümer nach wie vor in Schweigen - aus Expertenkreisen ist jedoch einiges zu hören, was die Zukunft der Bank betrifft. Etwa die Frage der Beteiligung der mit großem publizistischen Aufwand präsentierten Partner des Käufers Cerberus. Generali, Wüstenrot, Post und die private Industriellen-Gruppe um Hannes Androsch werden, so ist aus dem Bawag-Aufsichtsrat zu hören, alle zusammen voraussichtlich nur an die fünf Prozent halten.
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Auf jede einzelne Gruppe kann daher nur ein minimaler Anteil entfallen.
Doch kein Schnellschuss bei den Beteiligungen?
Im Bawag-Aufsichtsrat ist man auch der Meinung, dass Cerberus nicht nach dem bisher üblichen Verhaltensmuster von US-Private-Equity-Fonds vorgehen werde - nämlich rascher Verkauf aller Beteiligungen (asset striping), um die hohe Kaufsumme zu reduzieren, dann den Rest aufputzen und über die Börse verkaufen -, sondern vielmehr auf langfristige Wertsteigerungen setze. In Experten-Kreisen ist man genau gegenteiliger Ansicht. Alles werde rasch verkauft.
Wenn die Generali, wie sich das neue Management erhofft, auf die Bankschiene setzen will, muss sie um teures Geld zunächst die beiden Bawag-Versicherungstöchter (Bawag- und PSK-Versicherung, sie haben am Lebensversicherungsmarkt einen Anteil von 2,7 Prozent) herauskaufen, um dann ihre Polizzen an den Post- und Bankschaltern verkaufen zu können.
Wüstenrot (hat auch eine Versicherung) wird sich, so ist aus Eigentümerkreisen zu hören, nur auf die Bausparschiene stürzen.
Cerberus wird versuchen, den stolzen Kaufpreis von 3,2 Mrd. Euro durch Verkäufe zu reduzieren. In der Bankbilanz sind aber kaum stille Reserven vorhanden, diese wurden zur Abdeckung der hohen Spekulationsverluste bereits weitgehend aufgelöst. Da Private-Equity-Firmen gewöhnlich eine Verzinsung des eingesetzten Kapitals von mindestens 10 Prozent anstreben, wird der Abverkauf nicht ausreichen, um dieses Ziel zu erreichen. Also wird auch die Bank, so Insider, einem drastischen Sparprogramm unterzogen werden müssen. Wo spart man am schnellsten Kosten? Durch einen raschen Personalabbau - dem Vernehmen nach könnte das bis zu 50 Prozent der Belegschaft betreffen.
Der wiederholt geäußerten Möglichkeit, dass Cerberus die Bawag zu einer Art Europa-Zentrale macht, werden indes kaum realistische Chancen eingeräumt.
Übrigens könnte dies bei der Generali eher in diese Richtung laufen. Die Generali-Holding, in der das Österreich- und das Ost-Geschäft geparkt sind, könnte als Europa-Aktiengesellschaft weitergeführt werden, was Steuervorteile hätte, der Standort Wien wäre dann nicht mehr wichtig.