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Bawag-Verkauf noch heuer im Kasten

Von Dieter Friedl

Wirtschaft

Ex-Vorstand: Bank geht ans Ausland. | Wien. Die Informationsflut zur Zukunft und Vergangenheit der Bawag reißt nicht ab. Herbert Legradi, einer der wenigen "alten" Bawag-Vorstände, die überlebt haben, gibt im Gespräch mit der "Wiener Zeitung" Einblick, wie er die Krise der Gewerkschaftsbank sieht.


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Legradis Name scheint in diversen Prüfberichten auf, vor seiner Vorstandstätigkeit war er Leiter des Generalsekretariats von Ex-Chef Helmut Elsner. Legradi geht davon aus, dass die Bawag auf alle Fälle ins Ausland verkauft wird und zwar im Gesamtpaket, also mit allen Beteiligungen. "Ich glaube, der Verkauf wird noch 2006 über die Bühne gehen. Man wird schließlich unter drei Kaufinteressenten zu entscheiden haben." Vor allem der Vertrieb über die Postschiene zeige besonders positive Aspekte. Die Bawag verfüge da über einen langfristigen Vertrag, die Kosten dieser Vertriebsschiene seien erfolgsabhängig und lägen derzeit bei knapp über 80 Mio. Euro.

Legradi hat auch immer betont, dass er nichts von den Malversationen gewusst habe, obwohl er auch in den Gremien von drei liechtensteinischen Stiftungen gesessen sei: "Ich wurde dafür von der Bawag abkommandiert, bin einmal im Jahr zu einer Sitzung nach Liechtenstein gefahren, das war es aber auch schon. Über die Geschäftstätigkeit dieser Stiftungen war ich nicht informiert."

Aber über die Abwicklungen des weitverzweigten Geschäftsnetzes mussten doch viele Personen Bescheid gewusst haben? "Es waren nur eine Handvoll Leute eingeweiht, etwa drei bis vier Personen, ich habe nicht dazugehört."

Schadensbegrenzung durch Flöttl nur gering

Aufschlussreich ist auch eine Äußerung von Bawag-Vorstand Stephan Koren, der mit der Suche nach den von Wolfgang Flöttl verspekulierten Millionen betraut war. Es war immer zu hören, dass Flöttl zur teilweisen Wiedergutmachung des Schadens gezwungen wurde und einige hundert Millionen Euro dadurch gerettet werden konnten (Elsner sprach von 430 Millionen). Koren zur "Wiener Zeitung": "Davon kann keine Rede sein, es handelt sich dabei um einen zweistelligen Millionenbetrag."