Generali startet Vertriebsoffensive. | Zieht Cirinà in den Aufsichtsrat der Bawag ein? | Wien. Über den mächtigen Bawag-Vertriebsarm will die Generali ab Jahresmitte die Schlagkraft im Verkauf von Versicherungsprodukten erhöhen. Um künftig aus dem Vollen schöpfen zu können, übernimmt sie als Teil der Cerberus-Gruppe nicht nur einen kleinen Anteil an der Bawag, sondern auch deren Versicherungstöchter.
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Wie bereits angekündigt, werden die Bawag- und die P.S.K.-Versicherung zusammengeführt. Die Fusion soll mit Ende des dritten Quar tals abgeschlossen sein, sagt Franz Meingast (er ist in der Generali Österreich als Vorstandsmitglied für den Vertrieb zuständig). Hauptaufgabe sei dabei das Aufsetzen eines neuen einheitlichen EDV-Systems.
An der künftigen Bawag P.S.K. Versicherung, die an die 200 Mio. Euro Prämienvolumen hat und 80 Mitarbeiter beschäftigt, wird die Generali 51 Prozent halten, die Bawag 49 Prozent. Über das flächendeckende Bawag-Vertriebsnetz werden die in Zukunft als Einheit auftretenden Bankversicherer wie bisher nur Lebensversicherungen verkaufen. Von den Produkten her sieht Meingast beide Versicherungsgesellschaften zwar gut aufgestellt. Er schließt aber nicht aus, dass das Angebot noch angereichert wird - so etwa mit einer fondsgebundenen Lebensversicherung und allenfalls auch mit Zukunftsvorsorge-Produkten.
Nicht vorgesehen ist, dass die Bawag P.S.K. Versicherung den Außendienst der Generali als zusätzliche Verkaufsschiene nutzt. Die Ge nerali selbst wird laut Meingast ausschließlich Sachversicherungen über das Netz der Bawag anbieten, das neben den 167 Bank-Filialen auch die 1334 Geschäftstellen der Post umfasst.
Die Generali will hier jedenfalls besser als die Allianz reüssieren. "Das ist eine Frage der Organisation", so Meingast. Die Allianz hat hat über ihre Partnerschaft mit der Bawag, die Ende Juni aufgelöst wird, lediglich Prämien von 900.000 Euro pro Jahr herausgeholt.
Prämienplus bei Leben
Weiter festhalten will die Generali trotz Bawag an ihren beiden Vertriebskooperationen im Westen und Süden des Landes. Über die 3-Banken-Gruppe und die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich konnten im vergangenen Jahr 12.000 Neuverträge in der Lebenssparte an Land gezogen werden. Insgesamt habe die Generali 2006 rund 92.000 Neu verträge abgeschlossen, berichtet Meingast. Die Prämien wuchsen um 9,2 Prozent auf 684 Mio. Euro.
Bisher noch ungeklärt ist, wen die Generali in den Bawag-Aufsichtsrat entsendet. Gute Chancen werden dem neuen Generali-Österreich-Chef Luciano Cirinà eingeräumt.