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Welch Blamage eigentlich! Ausgerechnet im bayrischen Derby gegen Augsburg setzte es am Samstag für Bayern München beim 0:1 nicht nur die erste Pleite in dieser Saison, sondern die erste seit 53 Partien. Der übermächtige Triple-Sieger unterlag einer wenig schillernden Mannschaft, die erst seit 2011 erstklassig spielt - eine viel größere Schmach lässt sich nur schwerlich denken am fußballerischen Weißwurstäquator. Und dennoch ist alles ruhig in München, weil Trainer Pep Guardiola bewusst eine B-Elf in Augsburg einlaufen und die Stars auf der Bank sitzen ließ. Ganz nach dem Motto: Die Meisterschaft ist eingefahren, jetzt zählen nur noch Champions League und DFB-Pokal. Und das kann Guardiola niemand verdenken: Denn dass immer etwas passieren kann, zeigte sich auch in Augsburg, wo der Schweizer Teamspieler in den Reihen der Bayern, Xherdan Shaqiri, mit Muskelfaserriss ausfiel und nun mehrere Wochen pausieren muss. Daher wird Guardiola wohl in der restlichen Saison nur noch in wichtigen Spielen seine A-Garnitur aufbieten - wie am Mittwoch im Champions-League-Viertelfinale gegen Manchester United oder eine Woche später im DFB-Pokal-Semifinale gegen Kaiserslautern. In den ausstehenden fünf Liga-Runden muss man sich indes auf eine B-Elf einstellen, wo vielleicht wieder der junge Österreicher Ylli Sallahi (20) zum Zug kommt. Brisant ist daran allerdings, dass die Bayern in den spannenden Abstiegskampf eingreifen würden. Denn mit Braunschweig, Bremen, HSV und Stuttgart warten noch vier Wackelkandidaten, die die einmalige Chance auf drei Punkte gegen den an sich übermächtigen Gegner wittern werden.