Zum Hauptinhalt springen

BayernLB will von Ex-Chefs 200 Millionen wegen Hypo

Von Stefan Melichar

Wirtschaft

Österreich-Stiftung von Ex-Risikovorstand Gribkowsky könnte geknackt werden. | 5 Mitarbeiter sollen Amnestieangebot der Hypo genutzt haben. | Wien. Ihre österreichischen Anwälte hatten der BayernLB geraten, unverzüglich zu handeln - und das könnte der Landesbank mehrere Millionen Euro bringen. Wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, fordert die BayernLB wegen des Kaufs der Kärntner Hypo Alpe Adria im Jahr 2007 200 Millionen Euro Schadenersatz von ihren damaligen Vorständen. Einen Teil davon wollen die Münchner offenbar aus einer Stiftung in Salzburg abziehen.


Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 13 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Auf dieser hat der ehemalige BayernLB-Risikovorstand Gerhard Gribkowsky 25 Millionen Euro gebunkert, wobei die Herkunft des Geldes unklar ist. Berichten zufolge könnte es sich um verdeckte Zahlungen rund um die Formel I handeln. Laut "Süddeutscher Zeitung" existiert ein diesbezügliches Mahnschreiben eines Anwalts Gribkowskys an Formel-1 Chef Bernie Ecclestone. Dieser hat bis jetzt jede Verwicklung dementiert.

Klage in Österreich folgt

Wo auch immer das Geld herkommt, die Bayern versuchen nun, die Stiftung - die ja eigentlich eine eigenständige Rechtsperson ist - zu knacken. Zu diesem Zweck hat die Münchner Bank in Gribkowskys Fall nun die geplante Schadenersatzklage in Sachen Hypo vorgezogen - Klagen gegen sieben weitere Ex-Vorstände sollen erst später folgen.

Wie ein Sprecher von Bayerns Finanzminister Georg Fahrenschon im Gespräch mit der "Wiener Zeitung" erklärt, ist die Schadenersatzklage Grundlage für eine Anfechtungsklage bezüglich der Stiftung in Österreich. So wolle man sich den Zugriff auf das hier liegende Vermögen sichern. Experten zufolge besteht die Möglichkeit, etwaige Widerrufs- oder Änderungsrechte eines Stifters zu pfänden und gegebenenfalls gegen dessen Willen auszuüben.

Auch die Hypo strengt Schadenersatzklagen an - nicht jedoch gegen Mitarbeiter der unteren Ebene, die sich im Rahmen eines Amnestieprogramms als Zeugen zur Verfügung stellen. Unbestätigten Informationen zufolge sollen gerade einmal fünf Personen dieses vor gut zwei Wochen abgelaufene Angebot genutzt haben. Die Zahl will man seitens der Bank nicht kommentieren. Man sei jedoch mit Quantität und Qualität des Rücklaufes sehr zufrieden.