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Beamtenwitz allein ist wohl zu wenig

Von Tamara Arthofer

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Tamara Arthofer
Tamara Arthofer ist Sport-Ressortleiterin.

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Das hätte der gute Bernie schon wissen müssen: Beamtenwitze gehören sich halt so gar nicht. Da hört sich der Spaß aber wirklich auf. Lustig wird’s auch für ihn selbst sicher nicht in nächster Zeit. Nach der Verurteilung von Gerhard Gribkowsky, dessen Geständnis und der Einschätzung sämtlicher beteiligter Juristen (abgesehen von den Ecclestone-Anwälten halt) war klar, dass auch auf Ecclestone ein Verfahren zukommen würde. Oder besser müsste. Man weiß ja nie so genau. Ecclestone konnte sich schon aus so einigen Affären und Skandalen herauslavieren.

Und es ist ihm nicht zu verdenken, dass er selbst das nicht so eng sieht. Er entspringt einer Ära, in der offenbar eh jeder, der ein bisschen Geld und die nötigen Kontakte hatte, glaubte, machen zu können, was er wollte. Jetzt hat sich das geändert, man ist sensibler geworden in Hinsicht auf Korruption und Bestechung. Die Anklage war also zu erwarten, der Ausgang eines möglichen Prozesses ist es aber nach wie vor nur schwer. Wenn Gribkowskys Erzählung von der Beschimpfung als "Beamter" das entscheidende Indiz dafür sein soll, dass Ecclestone Beamtenbestechung begangen hat, ist das ein bisschen dürftig. Ecclestone könnte vielleicht sogar mit seiner Interpretation, wonach der verurteilte Gribkowsky, der schon davor keine Gelegenheit ausgelassen hatte, über ihn herzuziehen, nicht den glaubwürdigsten Zeugen abgibt, durchkommen. Da sollte schon ein bisschen mehr kommen. Sonst droht der mögliche Prozess nämlich zur Farce zu werden.