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Beauty Contest bei A-Tec abgehalten

Von Kid Möchel

Wirtschaft

Interessenten präsentierten dem Aufsichtsrat ihre Angebote.


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Wien. Das Schicksal des Mischkonzerns A-Tec von Mirko Kovats dürfte frühestens am Sonntag entschieden sein. Seit Freitagnachmittag berät sich der Aufsichtsrat, ob und an wen das insolvente Unternehmen verkauft wird. "Vor Sonntag ist keine Entscheidung zu erwarten", erklärte eine Sprecherin von Kovats.

In einem "Beauty Contest" haben am Freitag die Kauf-Interessenten dem A-Tec-Aufsichtsrat, dem Vorstand, dem Treuhänder und den finanzierenden Banken ihre Angebote präsentiert.

Wie berichtet, sollen zwei Angebote favorisiert werden: das Offert der Contor Industries GmbH, deren finanziellen Bedarf der pakistanische Milliardär Alshair Fiyaz decken soll. Das zweite Angebot kommt vom tschechisch-slowakischen Fonds Penta Investments, das als "die zweite Wahl" bezeichnet wird. Zwischen A-Tec und Penta sollen noch einige Verhandlungspunkte offen sein. Kovats hat seine Ressentiments gegen Penta offenherzig zu Tage getragen. Indes sollen die Banken dem Penta-Angebot Wohlwollen entgegenbringen. Denn: Penta will die bestehenden Finanzierungslinien behalten, größter Kreditnehmer der A-Tec-Gruppe ist das Werk Brixlegg.

Alle Interessenten sollen die pekuniäre Anforderungslatte von rund 210 Millionen Euro erfüllt haben. Penta hat ihre Bonität mit einem Kontoauszug untermauert.

Wie berichtet, soll sich der Kaufpreis noch reduzieren. Dem Vernehmen nach könnte er sich zwischen 180 und 190 Millionen Euro einpendeln. Damit muss Ende September die 47-prozentige Sanierungsquote beglichen werden. Laut Insidern wird sich der Kaufpreis dann reduzieren, wenn es dem Käufer gelingt, sichergestellte Beträge, u. a. für die A-Tec-Tochter ATB, durch eigene Garantien zu ersetzen.

Dem Vernehmen nach soll Kovacs Contor den Vorzug geben wollen. Die Wiener Contor Industries GmbH wurde erst im Juni 2011 mit 35.000 Euro gegründet. Geschäftsführer ist der Schweizer Thomas Schätti, ein Aktienhändler, der vor rund zehn Jahren auch bei der Euro Invest Bank AG in Wien werkte. Schätti kam angeblich über den früheren Schweizer Raiffeisen-Banker Felice de Grandi zur Investmentfirma Victory von Ex-Kovats-Partner Ronald Pecik und soll dort (2003) als Trader gearbeitet haben. Danach soll er weitere berufliche Spuren in der Schweiz hinterlassen haben. 2009 verschlug es Schätti "als Berater" zur A-Tec. Hier schließt sich der Kreis.