Krankenanstaltenverbund prüft auch, ob es in der Vergangenheit weitere Energetik-Aufträge gab.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 6 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Wien. Der Krankenanstaltenverbund war am Montag damit beschäftigt, alle Personen zu befragen, die an der Bestellung des "Bewusstseinsforschers" für das KH Nord beteiligt gewesen sein sollen. Bis Redaktionsschluss wurden noch keine Ergebnisse der Befragung bekanntgegeben. Ebenso überprüft werden soll im Rahmen der internen Revision, ob in der Vergangenheit in weiteren Spitälern Energetiker zum Einsatz gekommen sind.
Wie berichtet, gab der KAV vergangene Woche bekannt, dass die Programmleiterin des KH Nord den Auftrag zur "energetischen Reinigung" des Spitals erteilt hatte. Ebenso ihr Stellvertreter und eine weitere Person aus dem KH-Nord-Team würden überprüft.
Insidern zufolge soll auch die ehemalige ärztliche Leiterin des Spitals, Sylvia Schwarz, ihre Finger mit im Spiel gehabt haben. Sie war Leiterin der Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin im Krankenhaus Hietzing. Dort trat sie damals innerhalb des KAV als eine der Wortführerinnen gegen das Projekt KH-Nord in Erscheinung. Im KH Hietzing, das sich in seinem Standort bedroht sah, gab es starken Widerstand gegen das Projekt über der Donau. Die ÖVP-Bezirksführung in Hietzing unterstützte dies auch politisch. Schwarz wurde später von Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely in dieser Rolle neutralisiert. Die Anästhesistin bekam wichtige Beraterpositionen und wurde schließlich 2010 Ärztliche Direktorin des KH Nord, das bis heute noch nicht in Betrieb ist. In dieser Rolle wurde sie zu einer mächtigen Playerin, in dem sie Wehselys Vorgaben immer höchst loyal umsetzte. Nach ihrer Pensionierung Anfang 2017 blieb sie dem KAV als externe Beraterin treu. Nun ist sie Präsidentin des Obersten Sanitätsrates.
Begleitung durch Rechnungshof
Unterdessen forderte die Wiener ÖVP, dass künftig Großprojekte wie das KH Nord vom Rechnungshof überwachend begleitet werden. "Nach dem unprofessionellen Baumanagement muss auch das laufende Betriebsmanagement des Krankenhauses unter die Lupe genommen werden. Eine begleitende Kontrolle sowie Vorabprüfungen durch den Rechnungshof müssen möglich gemacht werden", erklärte der nicht amtsführende ÖVP-Stadtrat Markus Wölbitsch am Montag.
Im Übrigen erhält der KAV, wie bereits berichtet, ab 2019 eine neue Organisationsform - er wird zu einer Anstalt öffentlichen Rechts. Neu ist, dass auch der Name geändert werden soll: von KAV zu "Wien Kliniken".