Altpapier ist ein wertvoller Rohstoff für die Papierindustrie, der Preis pro Tonne beträgt derzeit 35 Euro. Insgesamt werden von Österreichs Papierherstellern etwa 1,4 Millionen Tonnen Altpapier pro Jahr benötigt, 600.000 Tonnen müssen importiert werden. Für die Sammlung der Papierverpackungen ist unter anderem die ARO (Altpapier Recycling Organisationsgesellschaft) zuständig. In ihrem Auftrag wurden im Jahr 2001 rund 297.400 Tonnen Verpackungen aus Papier, Karton und Pappe gesammelt, das sind um 0,4%weniger als 2000.
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Die Deponieverordnung, die 2004 in Kraft tritt, könnte die Sammelquoten beim Papier erhöhen. Denn ab diesem Zeitpunkt dürfen verbrennbare Abfälle nicht mehr auf Deponien landen. Deshalb hofft die Papierindustrie auf einen höheren Anteil heimischen Altpapiers. ARO-Geschäftsführer Werner Knausz, dessen Gesellschaft ausschließlich für die Sammlung und Verwertung von Verpackungen zuständig ist, zeigte sich gestern vor Journalisten zuversichtlich, dass auch für seine Gesellschaft Steigerungen bei der Altpapiersammlung möglich sind: "Bei den Haushalten ist eine Steigerung von derzeit 72 auf 80% vorstellbar."
In Österreichs Haushalten wird fleißig gesammelt: 2001 landeten 504.000 t altes Papier in den Behältern. Der Verpackungsanteil betrug 106.000 t, dieser wird von der ARO "entsorgt". Der überwiegende Teil des Altpapiers besteht jedoch aus Zeitungen und Katalogen. Die Kommunen sorgen für die Altpapierbehälter und bekommen den Anteil der Papierverpackungen von der ARO abgegolten. Mit Industrie und Gewerbe gibt hat die ARO direkt Entsorgungsverträge abgeschlossen.
Ein Reizthema für manchen der 12.700 Lizenzpartner der Recycinggesellschaft sind die unterschiedlichen Tarife für Verkaufs- und Transportverpackungen. So ist ersterer mit 15 Cent pro Kilogramm mehr als doppelt so hoch wie zweiterer, der nur 6 Cent ausmacht. Knausz rechtfertigt diese unterschiedliche Tarifkalkulation mit den weitaus höheren Kosten der Haushaltsammlung, in welcher die Verkaufsverpackungen zum Großteil landen.
Knausz betonte, dass die Tarife für 2002 um rund "18% gesenkt werden konnten, das ist eine Entlastung für die Konsumenten und Wirtschaft um 6,2 Mill. Euro". Knausz schreibt dies seinem Optimierungs- und Sparkurs zu. Kritiker der Recyclinggesellschaft meinen allerdings, dass in den letzten Jahren zu hohe Rückstellungen für Tarifanpassungen gebildet wurden, diese aber viel zu spät und nur zögerlich abgebaut würden.