Pleiten der Versandhäuser Quelle und Neckermann trafen Glöckler hart.
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Wöllersdorf. Die Gebrüder Glöckler GmbH, eine Druckerei und Lohnbuchbinderei mit 60 Mitarbeitern, hat am Landesgericht Wiener Neustadt ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung beantragt, das wurde mittlerweile bereits eröffnet. Das bestätigen die Gläubigerschutzverbände AKV, Creditreform und KSV1870 der "Wiener Zeitung". Den Gläubigern wird 30 Prozent Quote geboten.
"Für den unerwarteten Rückgang der Auslastung war einerseits die Wirtschaftskrise 2008 hauptverantwortlich, insbesondere durch die mit der Wirtschaftskrise verbundenen Insolvenzen von Großkunden, wie zum Beispiel der Quelle AG beziehungsweise der Liquidation der Burda AG Bratislava, für die der Katalog gebunden wurde", heißt es im Sanierungsantrag aus der Feder von Anwalt Norbert Abel. "Diese Insolvenzen hatten Forderungsausfälle zur Folge, auch blieben Neuaufträge aus." Nachsatz: "Dazu kam, dass die letzten Sanierungsbemühungen durch die Insolvenz von Neckermann zunichte gemacht wurden." Außerdem hatte Glöckler mehr als zwei Millionen Euro in die Erweiterung der Betriebsanlage investiert, um einen Dreischichtbetrieb zu fahren.
Die Schulden
Die Passiva werden mit 4,695 Millionen Euro beziffert, davon entfallen 2,2 Millionen Euro auf Banken, eine Million Euro auf Leasingverbindlichkeiten, 720.000 Euro auf die Mitarbeiter und 570.000 Euro auf Lieferanten. Zu den Hauptgläubigern zählt die Bank Austria mit rund 1,390 Millionen Euro, bei der Wiener Neustädter Sparkasse sind rund 250.000 Euro offen.
Das Vermögen
Die Aktiva betragen 1,875 Millionen Euro, davon entfallen 700.000 Euro auf eine "Haftung der Verwaltungsgesellschaft aus der Spaltung", 500.000 Euro auf die Geschäftsausstattung, 400.000 Euro auf offene Forderungen und 275.000 Euro beträgt das Bankguthaben.
Der Sanierungsplan
"Im Rahmen des Sanierungsplanes soll die Klebebindemaschine verkauft und der Personalstand von 60 auf rund 40 Mitarbeiter reduziert werden", heißt es im Antrag weiter. Die Lohnbinderei soll wegen der schlechten Ertragslage eingestellt werden. Das Erfordernis für die Erfüllung der Glaubigerquote von 30 Prozent soll vom Unternehmen selbst aufgebracht werden.