)
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 11 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Das Frühjahr ist bekanntlich die Zeit der Erneuerung, und so wie die Natur auch entgegen der derzeit herrschenden Fröstelei ein neues Kleid angelegt hat, wird auch in den Häusern ab und an zum großen Säubern geblasen. Dabei kann es gut sein, dass manche bei einer größeren Entrümpelung des Dachbodens das große Los ziehen. So wie jüngst in Gießen: Dort ist auf einem Dachboden ein seltenes Porträt des Dramatikers Georg Büchner (1813 bis 1837) entdeckt worden. Nach Angaben des Instituts Mathildenhöhe Darmstadt ist die Bleistiftzeichnung das derzeit einzige greifbare Bildzeugnis von Büchner zu Lebzeiten. Die von einem Theatermaler stammende Zeichnung sei signiert und auf das Jahr 1833 datiert. Ohne Zweifel: ein Jahrhundertfund. Der sich durch den Inhaber des Dachbodens wohl auch monetarisieren lässt.
Doch das lässt sich noch toppen: Ein Dachdecker hat kürzlich in Minnesota unter alten Zeitungen, mit denen ein Haus gedämmt war, eine Erstausgabe des "Superman"-Comics gefunden. Das alte Heft ist derzeit zu ersteigern. An dem Heft sind zwar die Spuren der Zeit zu sehen, dennoch wird es von Experten auf mindestens 100.000 US-Dollar geschätzt. Der erste "Superman"-Comic erschien 1938. Von den einst 200.000 Exemplaren sollen nur noch hundert erhalten sein. Eines im Bestzustand wechselte im Jahr 2011 für 2,1 Millionen Dollar den Besitzer.
Sollte Sie also demnächst bei Durchsehen Ihrer Bankbelege so eine gewisse Übelkeit erfassen, räumen Sie doch wiedereinmal den Dachboden auch. Man weiß bekanntlich nie!