Zum Hauptinhalt springen

Bei Kicker Geflügel wackeln 68 Jobs

Von Kid Möchel

Wirtschaft

Steirischer Schlacht- und Handelsbetrieb hat 4,91 Millionen Euro Schulden – Investor soll einsteigen.


Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 12 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Graz/Studenzen. Die Firmen Johann Kicker Geflügel und Wild GmbH & Co KG und die Johann Kicker Geflügel und Wild GmbH haben beim Konkursgericht Graz ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt. 68 Mitarbeiter sind von der Pleite betroffen.

Laut AKV und KSV1870 will der Familienbetrieb, der von 30 Geflügelzüchtern versorgt wird und 3,5 Millionen Hühner jährlich schlachtet, seinen Gläubigern 20 Prozent Quote zahlen.

Laut AKV und KSV1870 betragen die Gesamtschulden 4,91 Millionen Euro, davon ist eine Million Euro zugunsten von Banken (945.000 Euro) und Lieferanten (55.000 Euro) besichert. Bei der Steiermärkischen Bank und Sparkassen AG und der Raiffeisenbank Studenzen steht der Betrieb mit 2,54 Millionen Euro in der Kreide. Das freie Vermögen beträgt nur 438.000 Euro. Die Betriebsliegenschaft steht im Eigentum von Johann Kicker.

Im Vorjahr setzte das Traditionsunternehmen rund 11,28 Millionen Euro um, das Ergebnis aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit betrug minus 279.700 Euro.  Als Insolvenzursachen werden hohe kreditfinanzierte Investitionen, eine ungünstige Kundenstruktur – zu kleine Mengen an zu viele Kunden - und zu hohe Kosten bei der Schlachtung im eigenen Betrieb angeführt.

"Es besteht die Absicht, mittelfristig die Schlachtung auszulagern und sich auf die Verarbeitung und Verpackung des Geflügels zu konzentrieren", heißt es Insolvenzantrag. "Das Unternehmen soll auch in dritter Generation erhalten bleiben." Bereits im Jänner 2012 soll die Schlachtung in Form von Lohnschlachtung erfolgen. Für den Fortbetrieb benötigt der Geflügelbetrieb rund eine Million Euro, diese Mittel sollen die beiden Hausbanken gegen die Verpfändung der "generierten Kundenforderungen" bereitstellen. Zugleich soll ein Investor in den Betrieb einsteigen.

"Ich gehe davon, dass das bereits mit den Banken verhandelt wurde", sagt Franz Blantz vom AKV. "Sie wollen auch einen Großteil der Dienstnehmer behalten."