Verwalter Geiwitz bestätigt, interne Entscheidung fällt noch diese Woche.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 12 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Ulm/Linz. Das Schicksal von Schlecker Österreich wird in Kürze besiegelt. Am vergangenen Montag wurden dem Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz die Prüfungsergebnisse der Münchner Restrukturierungsfirma Alvarez & Marsal präsentiert, die ausschlaggebend für den Verkauf bzw. die Zerschlagung von Schlecker Österreich sind.
"Das trifft zu", sagt Geiwitz zur "Wiener Zeitung". "Ich wollte noch jemanden mit einer Bestandsaufnahme drüberschauen lassen, ob es so ist, wie wir das sehen, und wir haben die möglichen Optionen erörtert." Nachsatz: "Es wurde nochmals ermittelt, welchen Geldbetrag Investoren aufbringen müssen und auch strategische Partnerschaften in einer Art Kooperation überlegt." Laut Alvarez & Marsal sollen bei einer Fortführung von Schlecker Österreich durch den Käufer nicht 300, sondern nur 140 Filialen zu schließen sein, was etwa 4,5 Millionen Euro kostet. Weitere zehn bis zwölf Millionen Euro müssten in das Warenlager investiert werden, das derzeit nur noch 60 Prozent des Sollstandes umfassen soll. Laut Geiwitz hat Schlecker Österreich noch länger liquide Mittel, aber er "möchte nicht ohne Vision so weiter dümpeln".
Neuer Geschäftsführer
"Ich habe ursprünglich gesagt, dass eine Entscheidung Ende dieser Woche fällt, es wird aber wahrscheinlich Anfang nächster Woche werden", sagt Geiwitz. "Ich werde diese Woche mit meinen Gläubigergremien reden, die Entscheidung bei uns fällt noch diese Woche, vor Ort in Österreich fällt sie Anfang nächster Woche." Nachsatz: "Es gibt noch Gespräche, ob es einen Weg gibt, die Insolvenz zu vermeiden. Es kann aber durchaus sein, dass über die Anton Schlecker GmbH in Österreich kurzfristig ein Insolvenzverfahren beantragt wird." Geiwitz sagt auch, er habe schon österreichische Anwälte, die er zwar nicht kenne, die ihm aber empfohlen wurden, beauftragt, die Interessen von Schlecker Österreich zu wahren. Und die verwaiste Geschäftsführung von Schlecker Österreich wird neu besetzt.
"Ich setze just in Österreich einen neuen Geschäftsführer ein, es wird wahrscheinlich Herr Zuber aus unserem Büro sein, der schon öfter Geschäftsführer war und sich nach Österreich begeben wird, und wir wollen eine zweiten vor Ort suchen, einen Österreicher", sagt Geiwitz. Deren Tätigkeit soll aber nur Wochen, nicht Monate benötigt werden.
Einen Hoffnungsschimmer hat er aber noch. Geiwitz: "Wir haben noch einen Interessenten für Schlecker Österreich, den Sie nicht kennen und der trotz der schwierigen Lage diese Woche noch eine Intensiv-Prüfung machen will, vielleicht ergibt sich noch etwas."