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Bei Wienerberger regiert der Sparstift

Von Karl Leban

Wirtschaft

Management will vor allem Werke einmotten und die Verwaltung straffen.


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Wien. Die flaue Baukonjunktur in Europa, Kosten von 43 Millionen Euro für neuerliche Restrukturierungsmaßnahmen und dazu noch teure Firmenwertabschreibungen von zehn Millionen Euro in Kroatien und Litauen. All das hat dem weltgrößten Ziegelhersteller Wienerberger 2012 ein Loch in die Bilanz gerissen.

Unter dem Strich prangte ein Verlust von 40,5 Millionen Euro, nach einem Gewinn von 39,4 Millionen im Jahr davor. Für die Aktionäre soll es dennoch ein Trostpflaster geben. Wie Vorstandschef Heimo Scheuch am Dienstag vor Journalisten ankündigte, soll auch für 2012 eine Dividende von zwölf Cent je Aktie gezahlt werden.

Sparpaket von 50 Millionen

Für heuer peilt Scheuch die Rückkehr in die Gewinnzone an. "Der Verlust im Vorjahr ist durch Einmaleffekte geprägt", erklärt er dazu. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen soll als operative Messzahl jedenfalls von 246 auf rund 280 Millionen Euro gesteigert werden. Das Marktumfeld für das Ziegelgeschäft in Europa hält Scheuch zwar für weiterhin schwierig. Positiv sieht er jedoch die anspringenden Wohnbauaktivitäten in den USA sowie das Rohrgeschäft (auch dank der Komplett-Übernahme des Kunststoffrohrherstellers Pipelife).

Seit Mitte 2012 rollt Scheuch ein neues Restrukturierungsprogramm aus. Bis Ende 2014 erwartet er sich daraus rund 50 Millionen Euro an Einsparungen. Dabei geht es neben dem Einmotten von Werken vor allem um die Anpassung von Schichtmodellen und eine straffere Verwaltung.

Seit 2009 hat Wienerberger infolge der Krise 60 Werke dichtgemacht. Derzeit ist der Konzern, der 2012 mit 13.000 Mitarbeitern 2,4 Milliarden Euro umsetzte, an weltweit 226 Standorten aktiv.