Heimisches Startup entwickelt Frisörmäntel mit Werbung. | Wien. Wer kennt das nicht? Man sitzt beim Frisör und betrachtet sein eigenes Spiegelbild - mehr oder weniger amüsiert. Der Small Talk mit dem Haarkünstler tröpfelt nur langsam vor sich hin, und die Zeit zieht sich wie ein Strudelteig.
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Das muss nicht sein, haben sich Marius Markl und seine Kollegen gedacht. Ihr vor kurzem gegründetes Unternehmen Adcape bietet Haarschneide-Mäntel als Werbefläche an. Ihre Geschäftsidee: Der Frisör soll die Mäntel gratis erhalten - dafür wird der Kunde beim Haareschneiden mit Werbung ummantelt, und zwar mit monatlich wechselnden Sujets. Adcape übernimmt die Produktion der Mäntel und liefert diese frei Haus zum Frisör, der Bestand wird laufend erneuert.
Starten will Adcape per 1. August 2010 - bis dahin will man noch möglichst viele Frisöre und Werber für sich gewinnen. Ziel sei es, bis dahin 1500 der rund 6000 heimischen Frisörbetriebe ins Boot zu holen, sagt Markl. An einer Kooperation mit der Wirtschaftskammer werde noch gearbeitet.
Werben soll und kann jedes Unternehmen, das ins Gespräch kommen will, meint der Werbefachmann. Für Kleine und Mittelständler wird sein Angebot jedoch kaum in Frage kommen, denn ihm schweben Preise von 70.000 bis 120.000 Euro pro Monat für die Mantel-Werbung vor. Das sei auf dem Niveau von Megaboards, meint Markl. Wobei diese jedoch weniger "Views" hätten, also weniger oft betrachtet würden, als die Umhänge beim Haareschneiden. "Beim Frisör verbringt man mindestens 20 Minuten mit dem Produkt." Außerdem will man den werbenden Unternehmen die Gelegenheit geben, Produktproben mitzuliefern und bei den Frisören zur freien Entnahme aufzulegen.
Nicht beworben werden auf den Haarschneide-Mänteln übrigens alkoholische Getränke oder Produkte aus der Frisör-Branchenindustrie.