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Beim Malereibetrieb Großbötzl wackeln 25 Jobs

Von Kid Möchel

Wirtschaft

Preisdruck der Mitbewerber, Forderungsausfälle und Altlasten führten in die Pleite – Sanierung geplant.


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Ried im Innkreis. Der oberösterreichische Malereibetrieb Michael Großbötzl ist pleite. Das Einzelunternehmen hat ein Sanierungsverfahren beantragt, 25 Mitarbeiter sind von der Insolvenz betroffen.

Laut Petra Wögerbauer vom KSV1870 hat der Betrieb rund 1,676 Millionen Euro Schulden aufgebaut, davon entfallen 604.800 Euro auf die Sparkasse Ried-Haag, 95.000 Euro auf die Allgemeine Sparkasse OÖ, rund 55.300 Euro auf die Oberbank Ried und 53.900 Euro auf Volksbank Ried; weitere Verbindlichkeiten in Höhe von 163.600 Euro entfallen auf die Finanzierung des Privathauses und mit 66.000 Euro steht der Maler bei der Finanz in der Kreide.

Das freie Vermögen wird mit 238.000 Euro beziffert, davon entfallen 132.000 Euro auf offene Kundenforderungen. Die Betriebsliegenschaft (Liquidationswert: 255.000 Euro) ist verpfändet, ebenso die Wertpapierdepots und die Lebensversicherungen.

"Michael Großbötzl hat bereits im Spätherbst 2011 mit den Banken Gespräche geführt. Er hat diesen zu erkennen gegeben, dass das bestehende Obligo kurz- bis mittelfristig aufgrund der gegebenen Ertragssituation und der Tatsache, dass in den nächsten Jahren hohe Abfertigungsansprüche auszuzahlen sein werden, nicht nachhaltig bedient werden könne", heißt es im Insolvenzantrag. "Eine Einigung mit den Banken konnte nicht erreicht werden. Bei zwei Banken liefen am 31. Jänner 2012 jeweils Kreditlinien aus."

Großbötzl hat 1995 den Betrieb von seinem Vater mit Bankverbindlichkeiten in Höhe von rund 670.000 Euro, latenten Abfertigungsansprüchen von rund 200.000 Euro und einem negativen Kapitalkonto von 184.000 Euro übernommen.

"Im Jahr 2009 erfolgten Investitionen in eine Glasperlstrahlanlage, in den Büroumbau und die Errichtung eines Verkaufslagers für den Einzelhandel mit Endkunden", heißt es im Antrag weiter. "Die Wirtschaftskrise wirkte sich auf das Geschäftsjahr 2009 bereits nachteilig aus. Es kam zu einem schleppenden Auftragseingang." Im Geschäftsjahr 2010 setzte sich diese Problematik fort. Bedingt durch die Wirtschaftskrise war zudem ein entsprechender Preisdruck auf dem Markt vorhanden. Darüber hinaus kam es zu mehreren Forderungsausfällen (Angerhofer und Merlin). Im Jahr 2010 ergab sich laut KSV1870 ein Verlust von rund 60.000 Euro.

"Im Jahr 2011 ist es nicht gelungen, den Absatz im Bereich Farbenhandel mit Endkunden bemerkenswert anzukurbeln. Das aufgebaute Lager entwickelte sich mehr und mehr zu einem Lager mit diversen Ladenhütern" heißt es im Insolvenzantrag. Es wird daher notwendig sein, im Jahresabschluss 2011 den Lagerbestand voraussichtlich deutlich abzuwerten."

Die Zukunftsaussichten
Das Unternehmen soll saniert werden. "Die Fortführung ist durch diverse Aufträge sichergestellt. In der Regel liegt eine Auslastung von etwa vier Wochen vor", heißt es im Antrag weiter. "Eine entsprechende Planungsrechnung ist. Auf dem Konto bei der Raiffeisenbank Region Ried liegt ein Guthaben von 28.000 Euro." Nachsatz: "Der Antragsteller ist in Gesprächen mit der Hauptgläubigerin Sparkasse Ried-Haag, um eine Rückstehungserklärung zu erhalten."