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Innsbruck/Fieberbrunn. Hohe Verluste und ein unvorhergesehener Mehraufwand im Zuge der Errichtung eines Fußballstadions im südafrikanischen Johannesburg sowie Haftungen für Schulden der deutschen Schwestergesellschaft, die hohe Verluste mit Großprojekten einfuhr, haben die Fieberbrunner Valenta GmbH & Co. KG und die Valenta GmbH in den Ruin geführt. Das geht jedenfalls aus einem Bericht des KSV1870-Experten Walter Hintringer hervor.
"Durch die Großprojekte ist die derzeitige Betriebsstruktur stark überdimensioniert. Die damit verbundenen Kosten stehen nun in keiner wirtschaftlich gesunden Relation zu den Erlösen", heißt es dazu beim KSV1870.
Hohe Schulden
Laut KSV1870 betragen die Schulden rund 8,8 Millionen Euro. Nach Angaben von Creditreform entfallen 7,193 Millionen Euro auf Bankschulden, davon 3,907 Millionen Euro auf die Hypo Bank Tirol, weitere 2,676 Millionen Euro auf die Raiffeisenbank Fiederbrunn und 353.000 Euro auf die Sparkasse Kitzbühel und 256.000 Euro auf die Bank für Tirol und Vorarlberg (BTV); weitere 1,137 Millionen Euro Passiva betreffen Garantien und Haftungen gegenüber der Generali Styria West, der Hypo Tirol und der BTV. Den Lieferanten schuldet Valenta rund 715.000 Euro.
Die beiden Betriebsliegenschaften - Schätzwert sechs Millionen Euro, Liquidationswert rund drei Millionen Euro - sind mit Pfandrechten der Hypo Tirol, der Sparkasse Kitzbühel und der Raiffeisenbank Fiederbrunn regelrecht zugepflastert.
Das Vermögen
Die Aktiva bestehen aus einer Laserschneideanlage mit einem Buchwert von 942.500 Euro, einer Lebensversicherung (108.500 Euro), Sparbüchern (97.000 Euro) und Wertpapieren (72.000 Euro) sowie Haftungsrücklässen in Höhe von 137.000 Euro.
Laut KSV1870 wird sich eine mögliche Betriebsfortführung voraussichtlich ausschließlich auf die Sparte Laserschnitt beschränken, da hier Aufträge vorhanden sind. Laut Insolvenzantrag werden in diesem Bereich aber nur fünf Mitarbeiter benötigt.
Auffanglösung geplant?
"Da in diesem Bereich laufend Aufträge erteilt werden ist unbedingt die Teilfortführung dieses Bereichs durch den Masseverwalter zu prüfen, da damit eine komplette Schließung verhindert werden kann", heißt es im Insolvenzantrag weiter. "Es kann damit auch die Basis für eine sinnvolle Übernahme durch eine Auffanglösung geschaffen werden, falls diese erreicht werden kann. Eine Teilfortführung hätte auch den positiven Effekt einer rascheren und besseren Verwertung des Vermögens." Nachsatz: "Diese Auftragslage könnte bei einem Teilfortbetrieb auch den Planungsbereich mit abdecken und einen Neustart günstig beeinflussen bzw. überhaupt möglich machen."
Derzeit sind laut Creditreform Aufträge in einer Höhe von 473.000 Euro netto vorhanden. Mit potenziellen Investoren sollen bereits Gespräche geführt werden.