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Beirut: Neues Büro für Österreicher

Von WZ-Korrespondent Markus Bickel

Politik

Botschafter vermutet gesteuerten Kern hinter Attacken. | Beirut. Knapp ein Monat nach dem "Schwarzen Sonntag" hat die österreichische Botschaft in Beirut am Donnerstag ein neues Büro bezogen. Der bisherige Sitz von Botschafter Georg Mautner-Markhof war seit den Attacken militanter muslimischer Demonstranten auf die im selben Gebäude untergebrachte dänische Mission Anfang Februar vakant geblieben. Da die Stromleitungen völlig zerstört wurden, fand das kleine Botschaftsteam vorübergehend Unterschlupf im Gebäude der Europäischen Kommissionsvertretung.


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Zwar blieben die Räume der österreichischen Botschaft im achten Stock des im mehrheitlich christlich bewohnten Ostbeiruter Stadtteil Aschrafieh gelegenen Hauses unversehrt, die Angreifer versuchten dennoch einzudringen, was durch eine Wand aus Panzerglas jedoch verhindert werden konnte. "Wir blieben nicht verschont", sagte Mautner-Markhof kurz vor dem Umzug in das ebenfalls Aschrafieh gelegene neue Gebäude der "Wiener Zeitung". Er rechnet nicht damit, dass die Schäden in Millionenhöhe früher als in einem Jahr behoben werden können.

Ein Demonstrationszug hatte am ersten Februarsonntag aus Protest gegen die in der dänischen Tageszeitung "Jyllands Posten" veröffentlichten Mohammed-Karikaturen die dänische Vertretung angegriffen. Mautner-Markhof vermutet einen "harten Kern aggressiver Täter, der gesteuert war" hinter den Krawallmachern. "Das Gros der Demonstranten" aber dürfte "keine aggressiven Absichten verfolgt" haben.