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"Belebende" Konkurrenz

Von Sissi Eigruber, Geinberg

Wirtschaft

Die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich (RLB OÖ) streckt weiter ihre Fühler in die neuen EU-Nachbarländer aus. Dass er sich mit den Aktivitäten in Tschechien auch im Revier der Raiffeisen Ostbankenholding (Raiffeisen International, RI) befindet, stört den Generaldirektor der RLB OÖ Ludwig Scharinger nicht: "Konkurrenz belebt das Geschäft", meint er am Rande der Medientage in Geinberg (OÖ) gegenüber der "Wiener Zeitung".


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"Unsere Businesszone, das sind 300 Kilometer Radius, und da betreuen wir unsere Kunden selber", stellt Scharinger klar. So werden etwa über die ACG Praha in Tschechien Betriebe bei Joint Ventures, Unternehmensgründungen und Unternehmenskäufen betreut. Zu den Kunden zählen unter anderem die Energie AG, die Strabag und die voestalpine, aber auch deutsche, tschechische und internationale Firmen. RLB-Filialen werde es in Tschechien auch in Zukunft nicht geben; die Betreuung erfolge einerseits über die entsprechende Informationstechnologie (e-banking) - und andererseits "fahren wir viel herum".

Auch in Bayern ist die RLB OÖ aktiv und sieht da wie dort noch kräftiges Wachstumspotenzial. Ein Wachstum, das die RLB OÖ dank der guten Eigenkapitalausstattung problemlos finanzieren könne. "Wir finanzieren unsere Expansion nicht über die Börse - auch nicht die Ostexpansion", erläutert Scharinger in Anspielung auf die RI, die bekanntlich auf der Suche nach einem Partner ist und einen Börsegang vorbereitet.

Ein gutes Geschäft erwartet Scharinger insbesondere in den Bereichen Firmenfactoring und Leasing: Beim Firmenfactoring werden den Unternehmen ihre Forderungen abgekauft - für die Firmen sei dies eine Form der Betriebsmittelfinanzierung. Dieses activ factoring soll in Bayern heuer ein Volumen von 608 Mill. Euro, in Österreich 50 Mill. Euro ausmachen, auch in Tschechien werde der Markt an Bedeutung gewinne - Leasing soll dort heuer um 70% zulegen.

Zur neuen Gesellschaftsform der RLB OÖ meint Scharinger: "Wir wollten die Quadratur des Kreises". Mit 1. April wurde die RLB OÖ von einer Genossenschaft in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Geordnet wurde die Eigentümerschaft an der AG, die über ein Grundkapital von 240 Mill. Euro verfügt, wie folgt: Die Raiffeisenbanken besitzen Genussrechte an der RLB Verbund Genossenschaft. Diese besitzt 95,06% an einer RLB Holding Genossenschaft, deren übrige 4,94% werden von "sonstigen Mitgliedern" gehalten. Die RLB Holding besitzt in Stammaktien 51,5% der AG. Die RLB Verbund besitzt 48,5% in stimmberechtigten Vorzügen.