)
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 23 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Älter werden? Kein Problem. Im Zug der Zeit und der gesammelten Erfahrungen klüger? Gelingt ab und zu. Beispielsweise, wenn Italien wählt. Da weiß man im vorhinein, dass es wohl wieder nur zu einem Übergangl reichen wird. So geschehen am letzten Wochenende. Das hat es überhaupt in sich gehabt; war medial von zwei sogenannten Großereignissen geprägt, die unsereiner nur kopfschüttelnd und ohrenschlackernd hinnehmen konnte: "Grand Prix Eurovision" - analog zum mittlerweile zum Begriff gewordenen Separatorenfleisch muss hier wohl von Separatorenmusik gesprochen werden - sowie das Drumherum-Spektakel, genannt "Formel 1 Großer Preis von Österreich". Zu diesem fällt uns zwar wirklich nichts mehr ein.
Eine kleine Frage drängt sich trotzdem auf: Hat der gute Mann (liebe Gott?) an der obersten Videokamera eigentlich auch so einen Grand Prix laufen zwischendurch? Etwa einen für Wochenenden, an denen sich ein Gutteil der Menschheit von ihrer flachsinnigsten bis abgründigsten Seite zeigt. Zumindest der Wahlausgang in Italien wurde montags von "ZEIT"-Korrespondent Ladurner in der "Kulturzeit" auf 3sat und Frau Scheiner in der ZIB teils äußerst scharf kommentiert. Auch die "Münchner Runde" bei den Bayern gab ihre Bedenken kund sowie der neuen Allianz nur eineinhalb bis zwei Jahre. Frei nach dem Motto: vorher sind wir immer klüger, wird man sehen. Gesehen haben wir auch, dass sich A. Celentano in seiner Show auf RAT 1 einige Tage zuvor ein Bein gebrochen hatte. Er war umgekippt, hatte für sein Alter etwas zu übermütig getänzelt. Selbst der Fußball spielte verrückt: Inter-Milan 0:6. Nationen haben wie auch Einzelmenschen halt so Phasen . . . Kommt vor, heilt ab, renkt - bis zum nächsten Mal - sich meist wieder ein.