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Benzinpreis: Vorgerechnet

Von Helmut Dité

Wirtschaft

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Warum Benzin eher nicht billiger wird

"Gegen eine amtliche Benzinpreisregelung gehe ich überall hin, einschließlich der Menschenrechtskommission, wenn Sie wollen" - OMV-Chef Schenz fühlt sich mit dem Auslaufen einer "Zusage von unserer Seite" an Wirtschaftsminister Martin Bartenstein Ende August nicht mehr an die Vereinbarung gebunden, den Benzinpreis in Österreich nicht mehr als 40 Groschen je Liter über den EU-Durchschnitt steigen zu lassen. "Die OMV braucht kein Abkommen mit einem Ministerium, sie gestaltet die Preise nach betriebswirtschaftlicher Notwendigkeit", so der OMV-General. Eine Ausrichtung am Durchschnittspreis der EU ist "in Vergleich von Äpfeln mit Birnen", da es für die Benzinpreiskalkulation in Österreich andere Kostenelemente gebe. Höhere Umweltkosten für die Ausrüstung einer Tankstelle; die Binnenlage - "nicht einmal an der Rheinschiene, wie die Schweiz" - und wettbewerbsrechtliche Einschränkungen für die Tankstellenshops. "Da wäre Ungarn ein Beispiel, was Liberalisierung ist", so Schenz. "So lange man Katzenfutter 24 Stunden am Tag verkaufen darf, Babynahrung aber nicht, stimmt was nicht".

Ölpreis weiter auf Rekordniveau - OPEC bleibt vorerst hart

Der Ölpreis ist am Donnerstag nach neuen Berichten über die unnachgiebige Haltung führender Mitglieder der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) auf Rekordniveau verharrt. Analysten meinten, er könnte mittelfristig weiter klettern - auf 35 oder sogar 40 Dollar noch vor Jahresende, wenn die OPEC sich nicht zwischenzeitlich auf eine Ausweitung der Fördermengen verständigte. OPEC-Präsident Ali Rodrigue wiederholte, solange der so genannte "OPEC-Basket" nicht 20 Arbeitstage in Folge über 28 Dollar liege, werde man die Fördermenge nicht erhöhen. Venezuelas Präsident Hugo Chavez hatte bei einer Tour durch die OPEC-Staaten zuletzt den hohen Preis wiederholt als "fair" bezeichnet, er diene dazu, die ärmeren OPEC-Länder voran zu bringen.

Rohölpreis Gefahr für ausgezeichnete Industriekonjunktur?

Österreichs Industriekonjunktur hat zwar im 2. Quartal 2000 die gute Entwicklung fortgesetzt, dennoch zeigen sich erste Abkühlungstendenzen, warnte Donnerstag der Syndikus der Bundessektion Industrie der Wirtschaftskammer Österreich, Joachim Lamel. Grund: Die Inflationsgefahr. Die stärksten und beunruhigendsten Preisimpulse gehen vom Rohölpreis aus - manche Ähnlichkeiten mit dem Erdölpreisschock von 1974 seien nicht von der Hand zu weisen. Noch ist der Schwung ungebrochen: Der Produktionsindex der Indutrie stieg im Mai in der EU im Jahresabstand um 6,5%, in Österreich sogar um 12,4%.