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Berauschende Werbung

Von Manfred A. Schmid

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"Der Konsument ist kein Idiot", hat der kürzlich verstorbene Werbe-Guru Ogilvy seinen Branchenkollegen gepredigt, "der Konsument ist deine Frau". Sollte das wahr sein, dann möchte ich den

Ehegesponsen der Mehrzahl der verantwortlichen Kreativ-Direktoren und Werbe-Texter lieber nicht begegnen. So dumm, enervierend und lästig kann Werbung sein.

Doch es gibt Ausnahmen. SAT.1 zeigte am Montag um 21.15 Uhr "Die witzigsten Werbespots der Welt", ein Feuerwerk gelungener Einfälle, und erst vor wenigen Wochen wurden in Österreich die besten TV-

Anzeigen der Welt vorgestellt: die "Clio-Awards" und die sogenannte "Cannes-Rolle". Österreichische Beiträge waren zwar nicht dabei, aber auch hier zu Lande wird alljährlich die "Werbetrommel" für

besonders gelungene Fernsehspots vergeben. Und da war diesmal einiges dabei, das es in punkto Originalität und ästhetischer Gestaltung mit den besten der Welt durchaus hätte aufnehmen können.

Manchmal gibt es sogar Tage, an denen die Werbspots besser sind als das übrige Programm. Ich z. B. würde liebend gerne eine beliebige "Schlosshotel Orth"-Folge gegen den sympathischen "Mastercard"-

Spot mit Gideon Burkhard, ein charmantes und obendrein spannend inszeniertes Minidrama, eintauschen. Mein derzeitiger Favorit ist aber der "Rauschfrei"-Spot von One: In "Fraschtanz ruuschfrii",

"Oidaussee . . . rauschfrei" und "Pörtschach: rauschfrei!" ist die bunte Stimmenvielfalt unseres Landes zauberhaft eingefangen. Nur das "Poysdorf rauschfrei" irritiert mich ein wenig: Ein

Heurigenort, so meine ich, sollte nicht rauschfrei sein.