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Anna-Veith-Fans werden vielleicht enttäuscht sein: Die Salzburgerin wird am Samstag "zu 90 Prozent nicht" in der Abfahrt von Cortina d’Ampezzo (10.30 Uhr) an den Start gehen, sagte sie nach dem Freitagstraining, in dem sie mehr als zweieinhalb Sekunden Rückstand auf die Schnellsten verloren hatte. "Die Belastung ist noch zu groß", meinte Veith, die seit ihrer Rückkehr in den Weltcup einen Super G und vier Riesentorläufe bestritten hat, dabei nur in einem am Semmering in die Punkteränge gekommen ist. Die Enttäuschung sollte sich aber in Grenzen halten, den Super G am Sonntag (11.30 Uhr) wird sie bestreiten. Die Entscheidung, sich nach ihrer schweren Verletzung und ihrer mehr als einjährigen Pause erst langsam an die schnellste Disziplin heranzutasten, mag der Mentalität eines Sportlers oder einer Sportlerin zuwiderlaufen, sie ist aber richtig und zeugt von einer Eigenverantwortung, die manchen bisweilen abgesprochen wird. Wie brutal Abfahrten sein können, hat gerade Garmisch bei den Herren gezeigt. Und es gibt viele Beispiele, bei denen verfrühte Comebacks mit weiteren Verletzungen bezahlt wurden. Selbst die Langzeit-Speed-Königin Lindsey Vonn wirkt in den vergangenen Jahren manchmal verunsichert, auch wenn sie nach wie vor zu den Schnellsten zählt und etwa die Abfahrt in Garmisch am Wochenende gewann. Der nächste Rückschlag folgte im Training am Freitag, als ein Sturz auf den jüngst gebrochenen Arm für eine Schrecksekunde sorgte. Sie konnte dann aber Entwarnung und sogar Galgenhumoristisches von sich geben. "Ich bin schon stark genug für einen Unfall", sagte sie. Das kann Veith noch nicht von sich behaupten. Besser, sie versucht es erst gar nicht.