Für Reyouf Alhoumedi ist es wichtig, repräsentiert zu werden. Akzeptiert Unicode den Vorschlag, kommen Kopftuch-Symbole ab Oktober 2017 auf Handys.
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Berlin. Als die 15-jährige Reyouf Alhoumedi eine "Whatsapp"-Gruppe mit Freundinnen erstellen wollte, merkte sie rasch, dass ein Emoji unter der inzwischen großen Auswahl fehlte: Ein Emoji mit Hidschab. Jedes der Mädchen sollte ein spezielles Smiley haben und da Alhoumedi einen Hidschab trägt, fand sie sich nicht entsprechend repräsentiert.
Die in Saudi-Arabien aufgewachsene und in Berlin lebende Schülerin kontaktierte Unicode. Denn nicht Handyhersteller wie Apple oder Samsung sind für die Emojis zuständig. Die gemeinnützige Organisation Unicode entscheidet, welche Symbole mit den Tastaturen, die es weltweit gibt, darstellbar sind.
Möchte repräsentiert werden
Bei der Antragsstellung hat Alhoumedi der Sache wenig Bedeutung beigemessen. Jetzt, wo das Thema mediale Aufmerksamkeit bekommen hat, wurde ihr bewusst, wie wichtig es ist, repräsentiert zu werden. Die Möglichkeit, in der Gesellschaft repräsentiert zu werden. Auch wenn es sich um eine vermeintliche kleine Sache handelt wie ein Emoji.
Anfang November war die junge Frau beim Unicode-Konsortium in San Francisco und stellte dort ihre Ideen vor. Zwischen unterschiedlichen Kopftuch-Varianten sollen muslimische Nutzerinnen auch die Hautfarbe des Emojis auswählen können. Wenn das Konsortium den Vorschlag akzeptiert, werden ab Oktober 2017 Hidschab-Symbole weltweit auf Mobiltelefonen zu finden sein.