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Dass man im Reich Silvio Berlusconis keine Berührungsängste im Umgang mit Bikini-Damen hat, ist keine wirklich sensationelle Neuigkeit. Die Dame in dem Badegewand ist allerdings keine x-beliebige Strandschönheit, sondern die werdende Mutter des künftigen britischen Staatsoberhaupts. Wieder ist es das italienische Magazin "Chi" - aus dem Reich der Berlusconi-Firma Fininvest -, das den Tabubruch wagte und ohne Zustimmung an einem karibischen Strand aufgenommen Bilder der schwangeren Herzogin Kate abdruckte. Darin hat man dort Übung: Das Heftchen war es auch, das vor einem Jahr Oben-ohne-Bilder der Herzogin brachte, mehr oder weniger mit der Begründung: Ja, wenn man sich so offen in die Sonne legt, dann muss man halt damit rechnen, dass Fotografen mit Monsterobjektiven heimlich in das abgeschirmte Privatgrundstück reinknipsen.
Das Magazin, dessen Verlag übrigens von Berlusconis ältester Tochter Marina geleitet wird, verfolgt die Windsors schon lange. Es war auch jenes Heft, das entgegen aller Moral Fotos der sterbenden Prinzessin Diana veröffentlicht hatte. Prinz William muss sich von "Chi" geradezu verfolgt fühlen.
Die Frage, ob es jetzt rechtlich gedeckt ist, solche Bilder zu drucken, ist in diesem Fall sekundär. Vielmehr stellt sich die Frage der journalistischen Relevanz: Dass die Herzogin schwanger ist, ist bekannt. Dass sie daher möglicherweise einen Bauch haben wird, ist keine Sensation. Was solche Bilder dem Leser also bringen sollen, ist unklar. Vielleicht weiß ja jemand im Hause Berlusconi Rat?