Der richtige Ton beim Beantworten von Beschwerden gehört zum Rüstzeug.
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Wien. Weil immer mehr Unternehmen auf Facebook, Twitter und Co präsent sind, hat sich ein neues Berufsbild entwickelt: Social-Media-Manager sind verantwortlich dafür, was ihre Firma auf Facebook postet und was im Unternehmensblog geschrieben wird. "Ein Social-Media-Beauftragter ist eine Schnittstelle zu verschiedenen Abteilungen und spürt interessante Geschichten aus den Abteilungen auf", sagt Judith Denkmayr, Geschäftsführerin von Digital Affairs. Die Wiener Agentur betreut Unternehmen wie die Wiener Linien und das Konzerthaus bei ihrer Strategie in sozialen Netzwerken.
Ob ein Unternehmen einen Social-Media-Beauftragten braucht, hängt nicht von der Größe ab. Kann die Firma über die Web-Plattform Kunden gewinnen oder die Marke positionieren, lohnt es sich - egal, ob das Unternehmen an der Börse notiert oder eine Konditorei ist.
Lobeshymnen sind ebenso wie ständiges Hinweisen auf Sonderangebote in Internet-Netzwerken fehl am Platz. "Ein Social-Media- Beauftragter sollte immer daran denken, was die Kunden interessieren könnte", so Denkmayr. Idealerweise ist der Mitarbeiter kommunikativ und gut im Betrieb vernetzt - und bleibt geduldig, wenn Nutzer ständig die gleichen Fragen auf Facebook beantwortet haben wollen oder sich beschweren.
"Definitiv kein 9-to-5-Job"
Weil im Web innerhalb von 24 Stunden geantwortet werden sollte, ist Social-Media-Manager "definitiv kein 9-to-5-Job", stellt Denkmayr klar. Auch am Wochenende sollte der Verantwortliche zumindest einen Blick darauf werfen, was Nutzer auf Facebook posten.
Beim Einzelhändler Spar, der sein Social-Media-Team verstärken will, gelten hingegen "normale Arbeitszeiten", sagt Spar-Sprecherin Nicole Berkmann: "Es ist geplant, dass Mitarbeiter am Wochenende nicht posten müssen." Der Aufgabenbereich umfasst unter anderem die redaktionelle Betreuung der Social-Media-Auftritte, den Dialog mit der Community und intensive interne Abstimmungen sowie die Entwicklung und Umsetzung von Kampagnen in Internet-Netzwerken.
Für einen Social-Media-Manager ist den Jobinseraten zufolge ein Brutto-Grundgehalt ab 35.000 Euro jährlich vorgesehen, ein Social-Media-Mitarbeiter kann mit mindestens 25.000 Euro rechnen.
"Mit einem Studium sollte man nicht unter 2000 Euro brutto pro Monat verdienen", nennt Denkmayr einen Richtwert. Ein abgeschlossenes Studium einer Uni oder Fachhochschule - am besten mit Schwerpunkt Marketing, Publizistik oder Kommunikation - ist für die Agenturleiterin allerdings nicht ausschlaggebend. Denkmayr schaut bei Bewerbern darauf, ob sie auch privat Facebook und Twitter nutzen oder einen Blog haben. "Das ist ein Zeichen, dass sie das Rüstzeug für den Job besitzen und sich gerne mit Sozialen Medien beschäftigen."