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Berufsgruppe mit guten Perspektiven

Von Erika Bettstein

Wirtschaft

Über 31.000 Mitgliedsunternehmen zählt der Fachverband Unternehmensberatung und Informationstechnologie (UBIT) in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) - mit steigender Tendenz. Denn Fachverbandsobmann Hans-Jürgen Pollirer verweist im Gespräch mit der "Wiener Zeitung" auf "zweistellige jährliche Zuwachsraten" und "erhöhten Bedarf an Beratern" in der Zukunft.


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Vor allem kleine und mittlere Unternehmen (KMU) würden zunehmend Beratungs-Know-how brauchen, sagt Pollirer. Die Gründe dafür liegen in der bevorstehenden EU-Erweiterung sowie in der Reform der Eigenkapitalvorschriften nach Basel II - beides bedeute vor allem für österreichische KMU Herausforderungen, die ohne professionelle Beratung nur schwer zu bewältigen seien.

Gut gepflasterter Weg

Der UBIT-Markt in Österreich ist geschätzte 7,7 Mrd. Euro Umsatz p.a. schwer - und wächst. Die (Image-) Probleme der großen internationalen Beraterfirmen nach den Bilanzfälschungsskandalen tun dem keinen Abbruch, erklärt Pollirer: "Die großen Consulter konzentrieren sich auf Konzerne und haben schon bisher KMU gar nicht erst als Kunden angenommen." Eine Marktlücke, die - wie mit über 98% Österreichs Wirtschaft insgesamt - ebenfalls klein- und mittelbetrieblich strukturierte österreichische Beraterfirmen gut abdecken.

"Es gibt gar keinen Zweifel, dass wir uns auf dem Weg in die Informationsgesellschaft befinden", ortet auch Gerhard Hrebicek, "Constantin Award"-Initiator und im UBIT-Fachgruppen- sowie im Berufsgruppenausschuss tätig, zusätzliches Zukunftspotenzial: "KMU nützen schon länger die Dienstleistungen der Steuerberater, dazu kamen in der jüngeren Vergangenheit IT-Berater - für den Internet-Auftritt oder für den Aufbau von E-Business. Angesichts der neuen Herausforderungen werden auch Unternehmensberater als ,ganzheitliche Coaches' für den Unternehmenserfolg immer unverzichtbarer."

Laut Statistik Austria sind 2001 sowohl das Volumen der in Österreich getätigten E-Commerce-Verkäufe als auch deren Anteil am Gesamtumsatz der österreichischen Unternehmen gestiegen: Mit 22,8 Mrd. Euro wurden bereits 7% der Erlöse elektronisch erzielt (2000: 8,2 Mrd. Euro/2,5%). Noch ausgeprägter war der E-Commerce-Einsatz im Beschaffungswesen mit über 12% der Einkäufe (Volumen: 23,7 Mrd. Euro).

UBIT-Neugründungen, 2000 mit 2.906 oder 12,2% Anteil an allen Gründungen führend, würden zudem auf festen Beinen stehen, erklärt Herbert Bachmaier von der Wirtschaftskammer: Die durchschnittliche "Überlebensrate" der neuen Beraterfirmen (nach sieben Jahren) liege bei 76,9% (Gesamtwirtschaft: 66%).