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Beschreiben, erzählen, berichten

Von Barbara Ottawa

Politik

Auf der Berufs- und Studieninformationsmesse suchen jedes Jahr tausende von Jugendlichen nach einer Antwort auf die Frage "Was mache ich nach der Schule?". In den letzten Jahren haben vielfältige Ausbildungsmöglichkeiten sowie neue Berufsfelder die Auswahl schwieriger gemacht. Für viele gibt es aber immer noch den "Traumjob", der um jeden Preis angestrebt wird. Reporter oder Journalist steht hier bei vielen an oberster Stelle. Doch der Arbeitsmarkt in diesem Bereich ist begrenzt, auch die Ausbildungsmöglichkeiten sind noch wenig bekannt und im Vergleich zum Ausland bescheiden.


Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 22 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Ein vielseitiges Betätigungsfeld, relativ freie Arbeitszeiten, interessante Themen - das alles gehört zum Berufsbild der meisten Journalisten. Es bedeutet aber auch, dass die Arbeitszeit nicht immer fix geregelt ist (Nachtdienste, Wochenendarbeit, etc.). Es müssen oft auch subjektiv uninteressante Themen behandelt werden und nicht immer kann man sich dem Wunschgebiet widmen. Ein weit gestreutes Interessenfeld hilft hier sehr. Außerdem braucht man Bereitschaft zur Flexibilität.

Der Einstieg ist schwierig

Der Arbeitsmarkt ist begrenzt. Viele Zeitungen müssen sparen und können daher keine neuen Mitarbeiter aufnehmen. Die Internetredaktionen der diversen österreichischen Zeitungen stecken oft noch in den Kinderschuhen. Online-Journalismus könnte aber das Betätigungsfeld der Zukunft werden, auch wenn sich viele Journalisten einig sind, dass die gedruckte Zeitung nie völlig abgelöst werden wird.

In jedem Fall ist eine abgeschlossene spezifische Ausbildung von Vorteil. Eine Wirtschaftsredaktion etwa wird Leute bevorzugen, die sich mit dem Gebiet bereits beschäftigt haben. Weiters ist Praxiserfahrung sehr wertvoll. Hier sollte man sich mit Artikeln nicht nur an die "großen" Zeitungen und Zeitschriften wenden. Die Medienlandschaft ist oft vielfältiger, als es auf den ersten Blick scheint: Bezirkszeitungen, Gewerkschaftsblätter,... Es gibt auch diverse deutschsprachige Zeitungen im Ausland, die über - meist unentgeltliche - Beiträge von jungen Mitarbeitern sehr froh sind. Ein Beispiel ist die "Deutsche Rundschau in Kanada" für Auslandsdeutsche und -österreicher. (http://www.deutsche-rundschau.com )

Wettbewerbe sind ebenfalls eine gute Gelegenheit, um sich bei Zeitungen zu präsentieren. So schreibt etwa die österreichische Wochenzeitung "Die Furche" jedes Jahr einen Preis für die besten Einsendungen zu einem Thema aus. Auch die "Wiener Zeitung" sucht heuer junge ReporterInnen. Thema: Das andere Wien. Junge Menschen sollen die Bundeshauptstadt von einem ungewöhnlichen Blickwinkel betrachten und darstellen. Näheres dazu: http://www.wienerzeitung.at/aktuell/2002/best/wettbewerb.htm .

Journalistische Ausbildung

"Learning by doing" oder doch lieber ein wenig Theorie. Das sind die zwei Möglichkeiten, journalistisches Handwerk zu erlernen. Einige Medien bieten Lehrredaktionen, die gegen Bezahlung eine praxisorientierte Ausbildung liefern. Man kann sich bei den Medien auch um ein Volontariat bewerben - das teilweise bezahlt sein kann. Die Bewerbung bei Zeitungen sollte immer spezifisch auf das Medium zugeschnitten sein. Man sollte das Blatt also genau lesen, bevor man sich bewirbt und dann bereits Vorschläge für das Betätigungsfeld liefern. Das Kuratorium für Journalistenausbildung vergibt Stipendien für Volontariate.

Das Angebot an journalistischen Ausbildungsmöglichkeiten ist begrenzt. Das Publizistikstudium beschäftigt sich mehr mit Medientheorie und bietet in keinem Fall eine Garantie für eine Stelle als Journalist. Die Österreichische Medienakademie des Kuratoriums für Journalistenausbildung bietet Seminare, ein Kolleg und diverse Workshops zur Journalisten Aus- und Weiterbildung (http://www.kfj.at ).

Das Friedrich-Funder-Institut (http://www.ffi.at/ ) beschäftigt sich speziell mit der Ausbildung von Jungjournalisten. Es werden Ausbildungsseminare und Diskussionen zum Thema angeboten. Die Katholische Medien Akademie (KMA) hat ihren neuen Journalistenkurs ausgeschrieben. Interessierte Studenten können sich nach einem Auswahlverfahren einen Ausbildungsplatz sichern (http://www.kma.at ). Zielgruppe sind Studenten aller Studienrichtungen. Der Abschluss erfolgt nach Beendigung der etwa 55 Kurstage und nach Absolvierung einem Praktikum in einer Redaktion. Die Ausbildung kann neben dem Studium erfolgen.

Die Lehrgänge der Donau-Universität Krems sind eher als Weiterbildung, aber nicht als Grundausbildung angelegt (http://donau-uni.ac.at ).

Übersicht über Ausbildungsangebote: http://www.press.ausb.htm