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Beschwerden erwünscht

Von Barbara Ottawa

Wissen

Weit über 500 Beschwerden sind bereits bei der Arbeitsgemeinschaft (AG) eingelangt, die für den längsten Beschwerdebrief der Welt sammelt. Wichtiger als dieses Rekordziel ist allerdings die Aufdeckung von Missständen an den österreichischen Unis und mögliche Lösungsansätze zu finden.


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"Am meisten wird das zu geringe Angebot an Lehrveranstaltungen, Prüfungsterminen und Übungsplätzen bemängelt", erläuterte AG-Bundesobmann Christoph Rohr.

Mit dem Beschwerdebus tourt die AG nunmehr seit Anfang März durch Österreich, um Informationen über Missstände zu sammeln. "Es ist oft so, dass man sich auf der Suche nach Verantwortlichen wie ein Ping-Pong Ball fühlt", so Rohr. "Die Schuld wird von den Universitäten an das Ministerium und von dort wiederum an die Universitäten gespielt." Die Rektoren würden sich auf mangelnde finanzielle Möglichkeiten ausreden und das Ministerium auf die bürokratische, geldverschlingende Struktur der Universitäten.

"Mit der Autonomie werden die Universitäten hoffentlich in der Lage sein, die Gelder besser zu verteilen", hofft Rohr. Mit vielen Instituten gebe es bereits eine gute Kooperation in der Bekämpfung von Missständen. So würden etwa gegen einen Professor, dessen Exkursion in einem völligen Chaos geendet hat, das die Studenten auch gefährdet hat, dienstrechtliche Schritte unternommen.

Als einen weiteren konkreten Fall nannte Rohr eine Stipendiatin, der die dringend benötigte Förderung entzogen wird, weil sie keinen Platz in einer Lehrveranstaltung bekommen hat. Eine andere kann ihr Studium nicht abschließen, weil das Institut nicht genug Themen für Diplomarbeiten vergeben hat.

Nach Ostern werde die AG konkrete Lösungsvorschläge zu den diversen Problemen bekannt geben. "Wir scheuen auch nicht davor zurück, Druck auszuüben", so Rohr.

Beschwerden kann man jederzeit auf http://www.education-impossible.at/ loswerden.