Vorwurf der Spionage-Affäre im Glücksspielumfeld. | Online-Anbieter Bwin dementiert, von illegalen Aktionen gewusst zu haben. | Wien. Die Grabenkämpfe in der heimischen Glücksspiellandschaft sind um eine Facette reicher geworden. Der Unternehmer Gert Schmidt, der 2007 mit zahlreichen Anzeigen gegenüber Online-Wettanbietern auf sich aufmerksam gemacht hat, ist laut "profil" von einem Detektei-Büro bespitzelt worden - und zwar im Auftrag des bisher größten "Opfers" von Schmidt: dem heimischen Internet-Anbieter Bwin, der von Schmidt und dessen PR-Agentur mit Vorwürfen des illegalen Glücksspiels, der Umgehung der Steuerpflicht sowie des unlauteren Wettbewerbs juristisch eingedeckt worden ist. Damals verwunderlich: Schmidts Geschäftsfelder standen allerdings in keinerlei Konkurrenz zu Bwin oder anderen Online-Anbietern. In der Branche wurde gemutmaßt, dass Schmidt im Auftrag des großen Bwin-Rivalen Casinos Austria handelt, eine Verbindung, die bis jetzt allerdings nie nachgewiesen werden konnte. Im "WZ"-Interview (vom 20.4. 2007) gab Schmidt damals, zu den Vorwürfen befragt, dagegen bloß "Zivilcourage und Markthygiene" als Triebfedern für seine Klagen an.
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Bwin: "Wollten Risiken evaluieren lassen"
"Ja, wir haben die Sicherheitsfirma Bachler beauftragt, Risiken für uns zu evaluieren", formuliert es Bwin-Sprecher Kevin O´Neal gegenüber der "WZ". Aber: "Wir gehen davon aus, dass die Handlungen der Sicherheitsberater gesetzeskonform waren, allerdings weiß ich natürlich nicht, wie die Firma an ihre Informationen herankommt."
Das Büro für Interne Angelegenheiten (BIA) wirft den Detektiven vor, Schmidt abgehört und bespitzelt zu haben. Am Montag meldeten sich auch die Casinos Austria (Casag), und äußerten die Befürchtung, dass auch Casag-Vorstände bespitzelt worden sind.