Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 5 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Das Netz ist übervoll mit Information. Darin ein ganz bestimmtes Partikelchen zu finden, ist nicht immer einfach. Ohne Suchmaschinen ist es meist unmöglich. Sie haben sich zu gigantischen Tothütern, -wächtern und Schleusern digitaler Inhalte entwickelt. Nicht ohne Eigeninteressen - und nicht ohne unter Beschuss zu geraten. Der Internetgigant Google war etwa zuletzt mit der Kritik konfrontiert, mit der Autovervollständigung von Suchanfragen Hass und Vorurteile zu begünstigen und damit zu schüren. Auch die jüngste Ankündigung des Konzerns wird nicht ohne Widerspruch bleiben: Er hat neue Funktionen für seine Suchmaschine präsentiert. Das Ziel dahinter: Die gesuchte Information soll noch persönlicher und maßgeschneiderter werden - durch künstliche Intelligenz. Google beteuert, die Suche (für seine User) jeden Tag ein Stück weit besser machen zu wollen.
Ob sich dieses "besser" für beide Seiten als solches herausstellt, ist fraglich. Der Konzern versteht darunter, dass Nutzer Antworten auf Fragen bekommen, die sie gar nicht gestellt haben - die sie aber möglicherweise interessieren. Der passende Flug zur Recherche über einen Ort etwa, die Fellbürste bei der Suche nach einer Katzenrasse. Das soll die Verweildauer erhöhen. Und das bringt: mehr Daten über die Nutzer und mehr Geld für Google - über das Geschäft mit Daten und die Werbung, die sich an der Verweildauer orientiert. Darum, eine Frage möglichst präzise und umfassend zu beantworten, geht es schon lange nicht mehr.