Der Verbund präsentierte gestern seinen Nachhaltigkeitsbericht und erhofft sich daraus wirtschaftliche Vorteile. Denn laut Verbund-Vorstand Hans Haider hingen Kurs und Rating eines Unternehmens nicht nur von wirtschaftlichen Kennzahlen allein, sondern auch von dessen ökologischem und sozialem Engagement ab. Und dieses sei im Bericht nachzulesen.
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"Ich habe den Eindruck, dass in Zukunft alle börsennotierten Unternehmen einen Nachhaltigkeitsbericht legen müssen." Haider ist überzeugt, dass ein solcher bald ebenso notwendig sein wird wie der Geschäftsbericht. Ein Nachhaltigkeitsnachweis ist jedenfalls notwendig, wenn ein Unternehmen in "Sustainability Fonds" aufgenommen wird. In einigen solcher Fonds ist der Verbund mit seiner Stromproduktion aus mehr als 90% Wasserkraft bereits vertreten. "Im Jahr des Wassers wollen wir auch darauf hinweisen, dass Wasser unser Kernasset ist", betont Haider.
Noch vor 10 Jahren hatte der Verbund den Ruf alles andere als ein ökologisches Unternehmen zu sein - doch mittlerweile gab es eine Image-Korrektur. "In den vergangenen 20 Jahren haben wir im Umweltbereich knapp 1,5 Mrd. Euro investiert, allein beim Bau des Wiener Donaukraftwerks Freudenau waren es mehr als 290 Mill. Euro." Eine nachhaltige Investition ist laut Haider der Bau der Höchstspannungsleitung von Rotenturm im Südburgenland nach Graz. Durch die 380-kV-Leitung könnten nicht nur jährlich 200.000 t CO2 eingespart werden, sondern auch die im Norden produzierte Wasserkraft leicht nach Süden transportieren werden. Der "Zwangseinsatz thermischer Kraftwerke des Südens" zur Erhaltung der Versorgungssicherheit wäre somit nicht mehr notwendig.
Ungelöst ist das Problem der "standed costs" für Wasserkraft: 450 Mill. Euro sind nach wie vor ausständig.