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Am Dienstag wird die Gruppenphase der Nations League abgeschlossen - und schon jetzt lässt sich sagen, dass die Premiere des Formats vollauf gelungen ist. Auch wenn der komplizierte Modus es dem Fußballfan nicht einfach machte und viele ganz generell die Sinnfrage stellten, steht nun außer Zweifel, dass der Bewerb ein Gewinn für den Sport ist. Vor allem in der obersten A-Liga gab es packenden Fußball auf allerhöchstem Niveau mit vielen, vielen Toren: Mehrere Matches mit fünf Treffern (etwa Polen-Portugal 2:3), sechs Treffern (Spanien-Kroatien 6:0) oder sogar mit deren sieben (Schweiz-Belgien 5:2). Die ob möglicher Matchabsprachen skeptisch beäugten Dreiergruppen erwirkten vor allem am Ende eine enorme Spannung, bei der zwischen Auf- und Abstieg oft nur ein Tor lag (etwa bei Englands 2:1 gegen Kroatien). Solche offene Schlagabtausche vermisst man sonst auf Pflichtspielniveau, weil gerade bei Endrunden die Vorsicht dominiert und sich Qualifikationsphasen wie ein Strudelteig ziehen. Und wer hätte gedacht, dass die Schweiz, England und Portugal zu den Finalisten im Juni 2019 zählen werden? Auch für Österreich endete das Ganze mit sieben Punkten recht versöhnlich, womit sogar noch eine EM-Play-off-Chance besteht. Und in zwei Jahren kommt es vielleicht zum Duell mit A-Absteiger Deutschland. Nicht von ungefähr sitzen dort die größten Kritiker des Formats.