"Offensiv in die Zukunft" wollen niederösterreichische Frauenorganisationen gehen. Doch auch andere Institutionen sollen davon betroffen sein - immerhin lautet das Motto der neuesten Informations- und Bildungskampagne "Frauen und Männer werden gleichberechtigt".
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Information steht am Anfang. Im Rahmen einer Tagung, die am 30. November im VAZ St. Pölten stattfindet, diskutieren WissenschafterInnen und PolitikerInnen den aktuellen Stand der Gleichbehandlung in Niederösterreich. Danach sollen Veranstaltungen mit regionalen Schwerpunkten folgen.
Initiiert haben dies drei Frauen: Maria Aigner, Frauenreferentin im Arbeitsmarktservice NÖ, Christa Bogath, Frauenvorsitzende des Österreichischen Gewerkschaftsbundes NÖ und die Gendermainstreamingbeauftragte des Bundeslandes, Marietta Schneider. Gegenüber der "Wiener Zeitung" erläuterte Schneider die Ziele der Tagung: "Es ist ein Versuch, partei- und institutionenübergreifend zu informieren, was das Wort "Gender Mainstreaming" bedeutet." Gleichzeitig sollte auch die Spannung sichtbar gemacht werden zwischen dem, was ist, und dem, was sein sollte. Denn geschlechterdemokratische Verhältnisse seien noch lange nicht überall gegeben. Gender Mainstreaming als strategisches Vorgehen sei ein Schritt auf dem Weg dahin.
Österreich sei in Bezug auf Gleichbehandlung noch nicht so weit wie beispielsweise skandinavische Länder, ist sich Schneider bewusst. "Wir haben zwar eine tolle Legistik, aber die Umsetzungsqualitäten sind marginal." Trotzdem bleibt die Gendermainstreamingbeauftragte des Landes - Niederösterreich spielt damit eine Vorreiterrolle - optimistisch. Die in St. Pölten stattfindende Tagung sei nicht nur Information sondern bereits ein Ergebnis der gemeinsamen Arbeit.
Nun gilt es weiterzumachen. Vorrangig sei dabei, Männer und Frauen darin zu bekräftigen, kritische Fragen an bestehende Verhältnisse zu stellen, eingefahrene Bahnen zu hinterfragen. Daran, dass dies gelingen kann, lässt Schneider keine Zweifel.