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Bestes Jahr in der Geschichte der OMV

Von Helmut Dité

Wirtschaft

"Den Journalisten wird schon ein Superlativ einfallen, kreativ wie sie sind" - OMV-Chef Wolfgang Ruttenstorfer kommentiert das beste Jahresergebnis in der Geschichte des Unternehmens trocken. Genugtuung klingt dennoch durch: "Der integrierte Konzern wächst dynamisch und profitabel" - mancher Spott wegen "verpasster" Kaufchancen ist vergessen.


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Nach dem Rekordjahr 2003 stellt die OMV die Weichen weiter auf Expansion: Um wie geplant die Marktposition in der Donauregion bis 2008 gegenüber 2002 zu verdoppeln - heuer wird die Hälfte des Weges zurückgelegt sein -, liegt das Investitionsbudget für 2004 bis 2006 mit 3 Mrd. Euro auf hohem Niveau. Je 40% davon sollen in Raffinerie&Marketing - eine neue Cracker-Anlage in Schwechat für 200 Mill. Euro, weiterer Ausbau des im Vorjahr um 45% auf 1.782 Tankstellen gewachsenen Netzes - sowie Exploration& Produktion - Neuseeland, Australien, eventuell "nach genauer Prüfung" Russland - gesteckt werden, so Ruttenstorfer am Dienstag bei der Bilanzvorlage vor der Presse in Wien.

Stichwort Beteiligungen: Der Verkauf der Explorations-Aktivitäten im Sudan soll noch im 1. Halbjahr mit erwarteten 115 Mill. Dollar Erlös finalisiert sein, die im Zuge des Preussag-Deals miterworbenen Assets in Ecuador und Venezuela stehen auf der Verkaufsliste. Bei der rumänischen Petrom, für die bis April verbindliche Offerte gelegt werden sollen, bleibt man weiter am Ball. Bei der ungarischen MOL, an der die OMV 9,1% hält, erwägt man weder ein Aufstocken noch eine Desinvestition.

2004 wird sich die Bayernoil/BP-Akquisition erstmals voll niederschlagen - mit fünf Raffinerien und 9% Marktanteil bei den Tankstellen "sind wir jetzt ein Player in Bayern"- ebenso die Avanti-Übernahme in Österreich, wo man dadurch mit 24% Marktanteil wieder Nummer 1 ist.

Für das Rekordjahr 2003 - EBIT plus 30% auf 644 Mill. Euro, Jahresüberschuss plus 22% auf 393 Mill. Euro - sollen die Aktionäre eine von 3,50 auf 4 Euro erhöhte Dividende bekommen.

Den stärksten Ergebnisbeitrag lieferte der Bereich Exploration&Produktion - aber "ausschließlich durch die gestiegene Menge", so Chef Helmut Langanger. Denn der um 11% höhere Ölpreis wurde durch den um 20% schwächeren Dollar mehr als kompensiert. Für heuer sieht der Konzern den Ölpreis im Schnitt um die 27 Dollar, der Dollar werde bis zu den US-Wahlen im Herbst schwach bleiben. Ihre Gesamtproduktion von Öl, Gas und NGL pushte die OMV im Vorjahr vor allem durch ihre Akquisitionen um 43% auf 43,65 Mill. Barrel Erdöläquivalent. Diese Tagesmenge von 120.000 boe soll bis 2008 auf 160.000 boe/Tag steigen, die Gas-Verkaufsmenge von im Vorjahr 8,5 auf 10,0 Mill. m3. Die Gas-Liberalisierung habe man nun verdaut, "wir stehen besser da als vorher", verwies der OMV-Chef auf den nun auch zu den Endkunden vorhandenen Zugang.

Übrigens: Österreichs Spritabsatz stieg 2003 das zweite Jahr in Jahr in Folge um 9%. Ob das der Tanktourismus ist, könne man so nicht sagen. Nur: Diesel ist in Deutschland 13% teurer, Eurosuper um 20%.

http://www.omv.com/smgr/portal/jsp/index.jsp?p_site=AT/ .