Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 1 Jahr in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Man muss schon sehr urban eingestellt sein, um es wirklich schön zu finden, an einem Hochsommertag im Wiener Museumsquartier abzuhängen. Ja, da gibt es Gastro, die kultigen Enzis, und man könnte zur Abkühlung in ein klimatisiertes Museum gehen. Aber sonst ist die Betonwüste dieses Areals schon ziemlich, na sagen wir, 2003. Und mehr so etwas für Menschen, die nichts gegen drückende Schwüle und schwitziges Festkleben an kultigen Enzis haben. Das soll sich nun ändern, und man fragt sich ein bisschen, warum man nicht früher draufgekommen ist.
Die neue Chefin Bettina Leidl will für das MQ Lösungen zur Begrünung der Außenflächen suchen. Leidl war zuvor Leiterin des Kunsthauses Wien, das sich bekanntlich im Hundertwasserhaus befindet. Und dass sich dieses seit jeher den Umweltschutz als Erbe des Friedensreich Hundertwasser auf die Fahnen schreibt, ist auch kein Geheimnis. Leidl hat bereits in ihrer dortigen Funktion Künstler ausgestellt, die sich vielgestaltig mit der Natur und was der Mensch mit ihr anstellt, befassten. Nun setzt sie das im MQ fort, etwa mit einer Wieseninstallation auf dem Vorplatz, die den biodiversen Vorsprung einer Wiese gegenüber einem Rasen verdeutlichen soll.
Das ist eine zeitgemäße und erfreuliche Entwicklung.
Übrigens ist tatsächlich schon früher jemand draufgekommen, das MQ zu begrünen. Es hieß damals noch Messepalast-Areal, als Joseph Beuys 1983 in einer Skizze notierte: "Hier Bäume pflanzen."