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Betriebspension soll neue Kunden bringen

Von Veronika Gasser

Wirtschaft

Die zum Raiffeisen-Imperium gehörende Uniqa-Versicherung verkauft ab 23. September Zusatzpensionen für Klein- und Mittelbetriebe. Damit sollen jährlich 3.000 neue Kunden gewonnen werden.


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Die Pensionsreform sorgt für Verunsicherung. Die Versicherungen indes wittern neue Geschäftsfelder und hoffen, dass die geänderten Bedingungen ihnen die Kunden in die Arme treiben.

Neben der Zukunftsvorsorge wird die Uniqa ab Herbst eine Betriebspension speziell für Klein- und Mittelbetriebe auf Basis einer Lebensversicherung anbieten. Sie ist damit die erste Assekuranz, die mit der betrieblichen Kollektivversicherung auf den Markt kommt. Uniqa-Vorstandschef Konstantin Klien geht aber davon aus, dass die anderen Institute bald nachziehen werden. Die Zusatzpension sei eine Möglichkeit für Betriebe, die Mitarbeiter stärker zu binden, sagte Klien am Mittwoch vor Journalisten.

Mit dem neuen Produkt tritt die Uniqa in Konkurrenz zu ihrer Tochter ÖPAG sowie zu den anderen Pensionskassen - diese sind ebenfalls überwiegend im Eigentum der Versicherungen und Banken. Der Verband der Pensionskassen hat deshalb über den Vorstoß schon im Vorfeld seinen Unmut kundgetan. Obmann Christian Böhm ist empört: "Die Versicherungen haben sich hineingeschwindelt."

Er bezeichnet die betriebliche Kollektivversicherung als Mogelpackung, weil sie kein Produkt der Pensionsfonds-Richtlinie, sondern eine normale Lebensversicherung mit einem Garantiezins ist. Doch Klien nimmt die Aufregung der Pensionskassen gelassen. Denn diese sind in den letzten Jahren wegen ihrer riskanten Veranlagungsstrategie und der sinkenden Betriebspensionen permanent im Kreuzfeuer der Kritik gestanden.

Zudem plant die Uniqa, ihre betriebliche Vorsorge gemeinsam mit einer Pensionskassen-Lösung anzubieten. Der Betrieb solle über die Mischung entscheiden.

Mit der Kollektivversicherung wendet sich der Konzern an risikoscheue Kunden. Im Vordergrund steht die Sicherheit, erklärte Elisabeth Stadler, bei Uniqa für Personenversicherungen zuständig. Es wird eine Mindestverzinsung garantiert. Ob diese den von der Finanzmarktaufsicht (FMA) vorgeschriebenen Mindestzins von 2,25% überschreitet, konnte Stadler jedoch noch nicht sagen. Die Garantie werde etwa 1% der Performance kosten.

FMA pocht auf Standards

Die FMA pocht für die Kollektivversicherung auf Mindeststandards. Diese umfassen die laufende jährliche Auskunft sowie Informationen über den Antritt, den Pensionsbeginn oder die Effektivverzinsung - mit letzterer konnten sich die Lebensversicherer nicht anfreunden.

Weiters gab die FMA am Mittwoch bekannt, dass der Garantiezins für ab Jänner 2006 abgeschlossene Lebensversicherungen von 2,75% auf 2,25% gesenkt wird.