Witwe Gerald Fords starb im Alter von 93 Jahren. | Engagement für Krebsvorsorge und Kampf gegen den Alkoholismus.
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Washington. Sie war nicht so glamourös wie Jacqueline Kennedy und strahlte auch nicht die kühle Eleganz ihrer unmittelbaren Vorgängerinnen Patricia Nixon und Ladybird Johnson aus. Betty Ford, die US-First-Lady der frühen Siebzigerjahre, die in der Nacht auf Samstag im Alter von 93 Jahren starb, hat durch ihren offenen Umgang mit ihrer Brustkrebserkrankung und ihren Problemen mit Alkohol- und Medikamentensucht aber Tabus gebrochen und gesellschaftliche Veränderungen mitbestimmt.
Die 1918 in Chicago geborene Elizabeth Ann Bloomer absolvierte ein Tanzstudium, arbeitete als Mannequin, Modedesignerin und als Tanzlehrerin, wo sie sich besonders für behinderte Kinder einsetzte. Nach einer kurzen ersten Ehe heiratete sie 1948 Gerald Ford, mit dem sie drei Söhne und eine Tochter hatte. Als Vorbild galt ihr die damalige First Lady Eleanor Roosevelt. Sie selbst setzte sich immer wieder für die Rechte der Frauen ein.
Ford, ein republikanischer Politiker, der am 9. August 1974 nach dem Rücktritt von Vizepräsident Spiro T. Agnew und der in der Folge des Watergate-Skandals erfolgten Demission von Präsident Richard Nixon als erster nicht gewählter Präsident in der Geschichte der USA ins Weiße Haus einzog, war bis zum 20. Jänner 1977 Präsident.
Kurz nach dem Amtsantritt ihres Mannes musste sich Betty Ford einer Brustkrebsoperation unterziehen und sprach später offen darüber. Auch aus ihrer Alkohol- und Medikamentensucht machte sie kein Geheimnis, 1982 gründete sie in Kalifornien das Betty-Ford-Center, eine heute renommierte Drogen- und Alkohol-Entziehungsklinik.
Nach Bess Truman und Ladybird Johnson, die 97 und 94 Jahre alt wurden, ist Betty Ford die Drittälteste unter allen First Ladies.