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Der Reiz gemischtgeschlechtlicher Sportveranstaltungen hält sich bekanntermaßen in engen Grenzen - wer das anders sieht, möge umgehend die Grand-Slam-Sieger im Tennis-Mixed-Doppel im vergangenen Jahr aufzählen. Selbst in jenem Sport, wo Mann-Frau-Paarungen die wohl größte Tradition haben, kommt der Bewerb nicht über ein nettes Rahmenprogramm hinaus. Gleichsam zum Durchschnaufen für die Fans zwischen dem echten Tennissport. Das mag unfair klingen, ist aber so. Daher verwundert es nun, dass die Verantwortlichen im nordischen Skisport - allen voran Renndirektor Norbert Hofer - diese Idee großspurig aufgreifen und nicht nur Mann/Frau zusammenspannen, sondern auch gleich die nordischen Bewerbe zusammenmixen wollen. Konkret soll es in Zukunft einen Mannschaftsbewerb mit je zwei männlichen und weiblichen Skispringern sowie Langläufern geben. Eine nordische Teamkombination also, die pikanterweise großzügig auf die Kombinierer verzichtet. Abgesehen von diesem fragwürdigen Aspekt, den die klassischen Kombinierer sicher nicht so einfach hinnehmen werden, stellt sich die Frage nach der Durchführbarkeit im Kalender. Denn dass alle nordischen Athleten gleichzeitig an einem Schauplatz sind, kommt abgesehen von WM-Titelkämpfen und Olympia ganz, ganz selten in einem Winter vor. Nicht einmal bei den Alpinen gelingt der Er-und-Sie-Teambewerb, wiewohl dessen Attraktivität bei jeder WM in den Himmel gelobt wird. Doch im Vergleich zu jeder Abfahrt oder jeder anderen Medaillenentscheidung stinkt er dann doch ab - nicht anders wäre es bei den Nordischen. Dort wäre das Ganze sogar nicht viel langweiliger.