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"Ralf Rangnick hat als Fußballchef von Red Bull keinen leichten Job. Er muss sich an Tagen wie diesen über das 5:1 von Liefering freuen", schreibt Kollege Simon Rosner auf Twitter. Freilich dürfte das Ausscheiden Salzburgs in der Champions-League-Qualifikation - oder, euphemistisch ausgedrückt: die Qualifikation für die Qualifikation zum Uefa-Recyclingbewerb Europa League, aber das ist eine andere Geschichte - schwerer wiegen als ein Sieg des Satellitenklubs in der Ersten Liga. Dennoch verdienen auch die parallelen Vorgänge in der zweithöchsten österreichischen Spielklasse eine nähere Betrachtung: Der von Red-Bull-Geld gespeiste und mit dem Mateschitz’schen Imperium auch organisatorisch eng verbandelte Aufsteiger hat seine vier Meisterschaftsspiele bisher allesamt gewonnen und die Konkurrenz mit einem Torverhältnis von 16:4 dabei teilweise regelrecht weggeputzt. Ein Durchmarsch ist zu erwarten - und nicht nur für die Konkurrenz zu befürchten. Schließlich müssen auch den Vertretern der Bundesliga angesichts dieser Entwicklungen die Grausbirn’ aufsteigen. Schließlich hat sie dem Lizenzierungsantrag des Westligameisters stattgegeben, weil dieser aufgrund eines komplizierten juristischen Geflechts als eigenständiger Klub und nicht als Red-Bull-Zweitteam gilt. Sollte Liefering tatsächlich auch die Erste Liga 2014 als Meister abschließen, wäre es der Liga aber doch zu bunt, der Aufstieg nicht möglich. Stichwort Wettbewerbsverzerrung. Frage: Was, bitte, ist es, wenn Liefering aufgrund des Aufstiegsverbots gegen Ende der Saison Spiele herschenkt und dadurch Meister und Aufsteiger gekürt werden?